Wie die Saar-Parteien die Demos gegen Rechtsextremismus bewerten

AfD spricht von "Demonstrationen der Regierung gegen das Volk"

Aaron Klein   03.02.2025 | 18:00 Uhr

Bundesweit waren am Sonntag Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen. Die AfD im saarländischen Landtag nannte das „Demonstrationen der Regierung gegen das Volk“, weil vor allem regierungsnahe Organisationen aufgerufen hätten.

Auch in Saarbrücken sind am Sonntag rund 20.000 Menschen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie auf die Straße gegangen - und haben auch darauf reagiert, dass ein Antrag der Union im Bundestag zunächst mit Stimmen der AfD erfolgreich war.

CDU will nicht mit AfD in einen Topf geworfen werden

Die CDU im Landtag wehrt sich dagegen, mit der AfD in einen Topf geworfen zu werden, sagte der CDU-Abgeordnete Alwin Theobald. Es sei Jedermanns gutes Recht zu demonstrieren. Die Ursache für die Demos am Wochenende sei aber, dass sich SPD und Grüne im Bundestag vergangene Woche der CDU und ihrem Gesetzentwurf zur Asylpolitik verweigert hätten.

Die SPD im Landtag findet, dass die Demos die Mitte der Bevölkerung repräsentiert haben. Die stellvertretende Fraktionschefin Kira Braun sagte, die Menschen seien auf die Straße gegangen, um gegen die CDU und gegen die AfD zu demonstrieren. Die gemeinsame Abstimmung der beiden Parteien im Bundestag sei eine historische Zäsur gewesen.

AfD spricht von "Demonstrationen der Regierung gegen das Volk"
Audio [SR 3, Aron Klein , 03.02.2025, Länge: 03:03 Min.]
AfD spricht von "Demonstrationen der Regierung gegen das Volk"

AfD spricht von "Demo von Regierungsverbündeten"

Der Fraktionschef der AfD im Landtag, Josef Dörr, bezeichnete die Veranstaltung dagegen als eine "sonderbare Demo von Regierungsverbündeten gegen die Oppositionsparteien CDU und AfD".

Er begründete das damit, dass überwiegend regierungsnahe Organisationen zu den Kundgebungen aufgerufen hätten.

Die Regierung sei auf ganzer Linie erfolglos, die bundesweiten Demonstrationen am Wochenende seien das „letzte Aufgebot dieser Truppe“, sagte Dörr. Man bekomme das Gefühl, die Bevölkerung solle zerstört werden.

Durch die Innenstadt
20.000 Menschen bei Demo gegen Rechtsextremismus in Saarbrücken
In Saarbrücken haben am Sonntag rund 20.000 Menschen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie demonstriert. Nach einer Versammlung auf dem Landwehrplatz zogen die Demonstranten durch die Innenstadt.

Über dieses Thema berichten auch die SR info-Nachrichten im Radio am 03.02.2025.


Mehr zur Debatte um Migration

Scholz stellt sich Saar-Bürgern
Bundeskanzler Scholz kritisiert Merz-Forderungen zur Asylpolitik scharf
Bei einem Wahlkampftermin in der Congresshalle in Saarbrücken hat Bundeskanzler Scholz Merz' Forderung nach dauerhaften Grenzkontrollen eine klare Absage erteilt. Sie seien mit dem Grundgesetz nicht in Einklang zu bringen. Bei dem Bürgerdialog stand zudem die Krise der saarländischen Industrie im Fokus.

Kritik von Saar-CDU-Politikern
Hans und Altmaier kritisieren Parteichef Merz wegen Migrations-Antrag
Ex-Saar-Ministerpräsident Hans sowie der frühere Bundeswirtschaftsminister Altmaier haben die Union und Parteichef Merz für ihr Vorgehen bei der Abstimmung im Bundestag über eine schärfere Asylpolitik kritisiert. Zustimmung kommt hingegen von Saar-CDU-Chef Toscani.

Bundestagsmehrheit mit AfD-Stimmen
Rehlinger kritisiert Migrationspläne und Vorgehen der Union scharf
Ministerpräsidentin Rehlinger hat im Bundestag die Pläne von CDU und CSU zur Verschärfung der Migrationspolitik scharf kritisiert. Die Union spalte die demokratische Mitte und setze statt auf Kompromisse auf Stimmen aus der AfD. Das sei ein „Dammbruch“ zulasten der Demokratie. Die Saar-CDU wirft ihr Falschbehauptungen vor.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja