Ärztestreik im Saarland ist abgesagt

Ärztestreik im Saarland ist vorerst abgewendet

  14.01.2025 | 08:32 Uhr

Die ab Mittwoch geplanten bundesweiten Ärzte-Streiks an kommunalen Kliniken sind abgesagt worden. Zuvor hatten die Arbeitgeber ein neues Angebot unterbreitet. Im Saarland wären fünf Krankenhäuser betroffen gewesen.

Die Arbeitgeber haben im Tarifstreit an den kommunalen Kliniken ein neues Angebot unterbreitet. Das teilte die Ärztegewerkschaft Marburger Bund mit. Die Sondierungsgespräche am Montagabend hätten ein erstes verhandelbares Angebot seitens der Arbeitgeber hervorgebracht, über das noch einmal gesondert berichtet werde.

„Die Arbeitgeber haben erkannt, dass unser Anliegen und unsere Streikplanungen nicht ignoriert werden können. Dieses späte Einlenken ist ein notwendiger und wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, betonte Dr. Dorothea Kerner, erste Vorsitzende des Marburger Bundes Saarland.

Video [aktueller bericht, 14.01.2025, Länge: 3:00 Min.]
Ärztestreik im Saarland ist vorerst abgewendet

Acht Prozent lineare Gehaltserhöhung

Das Sondierungsergebnis sieht laut Marburger Bund vor, dass die Gehälter der Ärztinnen und Ärzte rückwirkend zum 1. Juli 2024 – in direktem Anschluss an die vorausgehende Tarifregelung – um vier Prozent linear steigen.

Noch in diesem Jahr soll eine zweite Erhöhung folgen: um zwei Prozent ab 1. August 2025. Eine dritte Gehaltssteigerung um weitere zwei Prozent ist zum 1. Juni 2026 vorgesehen. Das sind bis zum Ende der Laufzeit am 31. Dezember 2026 insgesamt acht Prozent lineare Gehaltserhöhung.

Zudem sollen die Schichtregeln zugunsten der Beschäftigten geändert werden. Damit würden zentrale Forderungen der Ärztegewerkschaft erfüllt. Nun sollen die etwa 60.000 betroffenen Mitglieder des Marburger Bundes über das Angebot abstimmen.

Der geplante dreitägige Streik an den kommunalen Kliniken hätte im Saarland das Klinikum Saarbrücken, das Kreiskrankenhaus St. Ingbert und die SHG-Häuser Merzig, Völklingen und Sonnenberg betroffen.

Ärztestreik im Saarland ist vorerst abgewendet
Audio [SR 3, Marc Langels, 14.01.2025, Länge: 00:37 Min.]
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8,5 Prozent mehr Lohn gefordert

Der Marburger Bund hatte im Tarifkonflikt eine Reform der Schichtdienstregelungen, 8,5 Prozent mehr Lohn und mehr Geld für Bereitschaftsdienste gefordert. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände hatte zuletzt stufenweise 5,5 Prozent mehr Geld geboten, außerdem eine Erhöhung des Nachtzuschlags und eine Einmalzahlung von 500 Euro.

Im vergangenen Jahr hatte es bereits einige befristete Streiks im Saarland gegeben, unter anderem in Homburg und in Saarbrücken.

Über dieses Thema berichtete die SR info Rundschau im Radio am 14.01.2025.


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