Wer ist für LSVS-Finanzskandal verantwortlich?
Im Zuge des Finanzskandals beim Landessportverband (LSVS) hat sich der inzwischen suspendierte Geschäftsführer Paul Hans gegen Vorwürfe gewehrt, er allein habe das mutmaßliche Millionendefizit beim LSVS zu verantworten.
Seine Rechtsanwältin sagte dem SR, beim LSVS habe das Vier-Augen-Prinzip geherrscht. Bei größeren Verbindlichkeiten sei Hans nicht alleine „zeichnungsberechtigt“ gewesen. In der Regel seien derartige Verträge von LSVS-Präsident Klaus Meiser gegengezeichnet worden. In Fällen, in denen Hans alleine unterschrieben habe, sei dies stets auf Weisung erfolgt.
Hans war am Freitag als Hauptgeschäftsführer bis auf weiteres „freigestellt“ worden. Er bekommt weiterhin sein Gehalt. Die Freistellung will er zunächst akzeptieren, sollte es zu einer fristlosen Kündigung kommen, will er nach Angaben seiner Anwältin dagegen vorgehen.
Rücklagen wurden eingesetzt
In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass beim LSVS über längere Zeit deutlich mehr Mittel ausgegeben wurden als zur Verfügung standen. Auch Rücklagen seien angegriffen worden. Dies sei allerdings nicht in den Bilanzen erkennbar gewesen. Es soll ein strukturelles Defizit von rund 700.000 Euro pro Jahr aufgelaufen sein - insgesamt fehlen fünf Millionen Euro.
Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten vom 19.12.2017 berichtet.