Saabrücker Zoo will "Klimazonen-Zoo" werden

Saarbrücker Zoo will "Klimazonen-Zoo" werden

Max Zettler, Felix Schneider   01.10.2024 | 19:00 Uhr

Die Stadt Saarbrücken hat am Dienstag einen ersten Entwurf für die Zukunft des Zoos vorgestellt. Mit dem sogenannten Masterplan soll sich vieles ändern: Für Tiere und Besucher sind viele Neuerungen geplant.

Der Zoologische Garten Saarbrücken soll zum Klimazonen-Zoo werden. Direktor Jakob Kolleck plant eigenen Angaben zufolge "ein einzigartiges Konzept in Deutschland". Dieses sieht drei Bereiche vor: einen tropischen Dschungel, eine Savanne und eine gemäßigte Zone.

So könnte dort, wo aktuell in fünf Gehegen Tiere untergebracht sind, künftig eine Savannenlandschaft entstehen – ein großer Bereich von etwa einem Hektar Fläche als gemeinsames Habitat für Zebras, Elenantilopen und Co.

Video [aktueller bericht 01.10.2024, Länge: 3:29 Min.]
Saarbrücker Zoo: "Masterplan" für mehr Tierwohl und Bildung

Saarbrücker Zoodirektor: "Brauchen eine Modernisierung"

Der Zoo will damit ein umfassenderes Erlebnis für Besucherinnen und Besucher schaffen, aber vor allem das Tierwohl stärken: "Wir sind jetzt in einem Bereich, wo die Tieranlagen älter sind und wir brauchen einfach eine Modernisierung", erklärt Zoodirektor Kolleck.

So soll auch die bisherige Wegeführung aufgebrochen werden. Besucherinnen und Besucher sollen in Zukunft quasi durch die Gehege gehen können – Barrieren zu den Tieren bestehen weiter, sollen aber durch die Architektur besser kaschiert werden.

 (Foto: Eric van Vliet/PIA Architekten GmbH)
So könnte der Bereich "Warm und trocken" im Saarbrücker Zoo künftig aussehen

Gehege mit mehreren Tierarten für mehr Tierwohl

Um den Plan umsetzen zu können, will Zoodirektor Kolleck mehrere Tierarten in Gehegen gemeinsam leben lassen. Eine gut strukturierte Anlage, in Anlehnung an das natürliche Habitat, könne die natürlichen Verhaltensweisen der Tiere widerspiegeln, betont der Zoodirektor. "Der Vorteil von Vergesellschaftungen sind artübergreifende Interaktion und dass das Tier den ganzen Tag beschäftigt ist."

Durch die Zusammenlegung würde die Zahl der Tiere im Zoo insgesamt steigen. "Große Fläche führt natürlich auch dazu, dass man große Gruppen von einer Art halten kann. Was eben eher dem natürlichen Vorkommen entspricht", erklärt Kolleck. Andererseits müssen einige Arten auch wegfallen, weil sie nicht mit anderen in einem Gehege leben können.

Grafik des Saarbrücker Zoos, wie er nach dem Masterplan aussehen könnte.

Die Bestandsbauten sollen soweit möglich erhalten bleiben, immer vor dem Hintergrund neuer Tierschutzvorgaben. Der Zoo soll künftig seinem Bildungsauftrag noch stärker nachkommen, etwa mit einem Haus, das sich um die „Geschichte der Evolution“ dreht.

Masterplan auf 20 bis 30 Jahre ausgelegt

Bis der gesamte Masterplan umgesetzt ist, müssten 20 bis 30 Jahre eingeplant werden, schätzt Kolleck. Einen genauen Zeitplan gibt es noch nicht, auch keine endgültige Finanzierung. Dafür muss der Masterplan erst im Stadtrat beschlossen werden.

Veränderungen am Zoo werden nach Angaben der Stadt auch vom Europäischen Zooverband (EAZA) gefordert. Mit jährlich rund 200.000 Besuchern ist der Zoo für die Stadt Saarbrücken ein Besuchermagnet.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 01.10.2024 berichtet.


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