Ausbreitung der Grundel sorgt für wachsende Zanderbestände in der Saar
In der Saar und der Mosel gibt es wieder mehr Zander. Früher war der Raubfisch fast verschwunden, doch eine eingewanderte Fischart bietet dem Zander jetzt ideales Futter. Aber es gibt auch eine Schattenseite.
Der Biologe Sebastian Hoffmann vom Fischereiverband Saar kann Jahr für Jahr mehr Zander nachweisen – es gibt viele Jungtiere, die Population nimmt zu. Ein Grund für den zunehmenden Zanderbestand in der Saar und auch der Mosel ist die Grundel; eine kleine Fischart, die aus dem Schwarzen Meer zu uns eingewandert ist.
Die Grundel hat bereits viele Flüsse in Deutschland erobert. In der Saar hat sie sich in den vergangenen Jahren explosionsartig vermehrt. Für den Zander ist das ideal, denn die invasive Fischart bietet ihm eine gute Nahrungsgrundlage. Schlecht allerdings ist es für das Ökosystem unserer Flüsse und Bäche.
Bedrohung für einheimische Arten
"Man muss global gesehen sagen, dass invasive Arten wie die Schwarzmundgrundel eine der Hauptgründe für Artenverlust auf diesem Planeten sind", erklärt Hoffmann. Durch sie könnten einheimische Arten unmittelbar durch Konkurrenz bedroht werden.
Oftmals transportierten sie aber auch Krankheitserreger – so wie der Rote Amerikanische Sumpfkrebs, der die sogenannte Krebspest überträgt; eine Pilzerkrankung, an der die einheimischen Krebse zugrunde gehen.
Auf der Speisekarte der Grundel stehen neben ganzen Insekten-Populationen auch der Laich und die Jungbrut der heimischen Fischarten, etwa vom karpfenartigen Rotauge. Anders beim Zander: Der bewacht sein Nest so gut, dass die Grundel bei ihm kein leichtes Spiel hat. Stattdessen steht die bei ihm selbst auf der Speisekarte.
Um die Ausbreitung der Grundel zu verhindern, werden Raubfische zur Dezimierung des Bestands gezielt eingesetzt. So bringt der Fischereiverband in der Saar regelmäßig Aale und Zander aus, beides Fressfeinde der Grundel.
Die Vermehrung des Zanders ist wiederum bei Anglern und Fischereiexperten sehr willkommen. Er ist ein guter Speisefisch, der vor allem regional und wild gefangen eine echte Gaumenfreude ist.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht im SR Fernsehen am 21.08.2023 berichtet.