Klinikum Saarbrücken kritisiert neuen, bundesweiten Klinikatlas
Mit Hilfe des kürzlich veröffentlichten Klinikatlas sollen sich Patienten über die Leistungen und die Qualität von Krankenhäusern bundesweit informieren können. Mit den für das Saarbrücker Klinikum angegeben Daten ist die Geschäftsführung allerdings nicht einverstanden.
Der Geschäftsführer des Klinikums Saarbrückens, Christian Braun, kritisiert den neuen, bundesweiten Klinikatlas der Bundesregierung. Die dort angegebenen Daten seien unzureichend und intransparent.
Beim Praxistest im Bereich Geburten und Frühgeburten sowie der Versorgung von Frühgeborenen hätte sich gezeigt, dass die Zahlen für das Klinikum auf dem Winterberg zu niedrig angegeben werden. Gleiches gelte für die Uniklinik Homburg.
Daten saarländischer Kliniken falsch?
Nach Angaben von Braun habe es im Klinikum im vergangenen Jahr über 1400 Geburten gegeben und nicht wie im Klinikatlas angegeben 516.
Für die Uniklinik Homburg verzeichnet der Atlas gerade mal sechs Fälle bei der Versorgung Frühgeborener. Nach Zahlen des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) liegt der Durchschnitt an der Uniklinik aber bei über 75 Fällen pro Jahr.
Krankenhäuser-Vergleichsportal für mehr Transparenz
Der neue, bundesweite Klinik-Atlas der Bundesregierung ist seit vergangenem Freitag online abrufbar. Das staatliche Vergleichsportal soll Patientinnen und Patienten die Entscheidung für ein spezielles Krankenhaus erleichtern. Das Klinikum Saarbrücken befürwortet eigenen Angaben zufolge grundsätzlich Transparenz, was Behandlungsqualität und -routine angeht.
In der Praxis sähe man sich nun "aber mit einer unzureichenden und intransparenten Datenqualität konfrontiert", kritisiert Braun. "Dies als wichtige Vorarbeit für die anstehende Krankenhausreform zu bezeichnen, ist für mich alles andere als vertrauensbildend."
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 22.05.2024 berichtet.