Hepatitis A-Bluttest (Foto: picture alliance / PIXSELL | Davor Puklavec)

Jung ruft Saarländer zum Testen auf Hepatitis B und C auf

  28.07.2024 | 08:31 Uhr

Anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages hat Gesundheitsminister Jung die Saarländerinnen und Saarländer dazu aufgerufen, sich testen zu lassen. Eine unbehandelte chronische Hepatitis könne zu Leberschäden und sogar Krebs führen.

Im Rahmen eines Check-Ups beim Arzt können sich gesetzlich Krankenversicherte ab 35 Jahren einmalig kostenlos auf Hepatitis B und C testen lassen. Darauf weist das saarländische Gesundheitsministerium anlässlich des heutigen Welt-Hepatitis-Tages hin. Bestehe der Verdacht auf eine Hepatitis-Infektion, sei auch anlassbezogen eine Blutuntersuchung möglich.

Jung: Unbehandelte Hepatitis kann zu Leberkrebs führen

Liegen Risikofaktoren wie etwa aktiver oder früherer Drogenkonsum, der Empfang von Blutprodukten vor 1992 oder Kontakt mit infizierten Sexualpartnern vor, empfiehlt das Ministerium, einen Test auf Virushepatitis durchzuführen. Präventive Maßnahmen seien Impfungen gegen Hepatitis A und B.

„Lassen Sie sich insbesondere bei Vorliegen von Risikofaktoren testen“, rät Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD). „Denn eine unbehandelte chronische Hepatitis kann zu Leberzirrhose oder sogar zu Leberkrebs führen. Durch Vorbeugung, eine frühzeitige Diagnose und moderne Therapien lassen sich viele Spätfolgen und Todesfälle vermeiden.“

2023 fast 700 Saarländer infiziert

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit etwa 500 Millionen Menschen an einer Leberenzündung, die durch virale Hepatitis verursacht wurde. Auch bei fast 700 Saarländerinnen und Saarländern wurde 2023 erstmals Virushepatitis nachgewiesen, für dieses Jahr sind schon 350 Erkrankungen registriert.

Experten gehen aber von einer hohen Dunkelziffer aus, da oft keine eindeutigen Krankheitsanzeichen vorliegen und die Erkrankungen daher jahrelang unerkannt bleiben können.

Impfempfehlung für Reisen

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung gegen Hepatitis A, die durch Lebensmittel und Schmierinfektion übertragen werden kann, vor Reisen nach Griechenland und in die Türkei sowie vor allen Reisen ins außereuropäische Ausland – ausgenommen die USA, Kanada und Australien.

Kinder werden gemäß Stiko-Empfehlungen regelhaft gegen Hepatitis B geimpft. Je nach beruflicher Tätigkeit und Reiseverhalten kann die Hepatitis-B-Impfung nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums auch für Erwachsene sinnvoll sein.


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