Weiterer Prozess wegen Millionenbetrug im Internet startet im Januar
Im Ermittlungskomplex um Millionenbetrug im Internet durch Cybertrading steht ein weiterer Prozess vor dem Landgericht Saarbrücken bevor. Ab dem 7. Januar muss sich vor der Wirtschaftsstrafkammer ein 36-Jähriger verantworten. Es geht um gewerbsmäßigen Bandenbetrug mit gezinkten Finanzportalen.
Im Januar startet vor dem Landgericht ein weiterer Prozess, der sich mit Anlagenbetrug im Internet -sogenanntem Cybertrading - befasst. Angeklagt ist ein 36-jähriger Kosovare.
Insgesamt fast 800.000 Euro Schaden soll er bei Anlegern verursacht haben – über die Cybertrading-Plattform "Option888". 2017 und 2018 hat er laut Anklage als Callcenter-Mitarbeiter im Kosovo meist deutschen Kunden per Telefon angeblich lukrative Investments verkauft. Darunter ist nach Angaben des Landgerichts auch mindestens ein Geschädigter aus dem Saarland.
Großteil des Geldes ging an Betrügerbande
Der Angeklagte soll durch seine Taten gut 80.000 Euro selbst eingesteckt haben, der Rest sei direkt in die Taschen einer internationalen Betrügerbande geflossen.
Der Beschuldigte war mehrere Monate in U-Haft, befindet sich aber derzeit auf freiem Fuß. Seine Anwälte wollten sich auf SR-Anfrage nicht zu den Vorwürfen äußern.
Ermittlungen laufen seit Jahren
Die Ermittlungen im Cybertrading-Betrug laufen bereits seit Jahren. Im Sommer 2022 war einer der Callcenter-Betreiber, Azem S., vom Saarbrücker Landgericht zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. In dem Prozess ging es um über 1000 Anlegerinnen und Anleger aus ganz Deutschland, die zusammen um 32 Millionen Euro betrogen wurden.
Die Story zum Fall in der ARD Mediathek
Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 23.12.2024 berichtet.