Weitere Festnahmen nach Musikmanager-Entführung
Im Herbst 2023 hatte das Saarbrücker Landgericht vier Männer wegen der Entführung eines Musikmanagers aus Frankfurt zu Haftstrafen verurteilt. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei gingen danach weiter und haben nun zur Festnahme von zwei weiteren Männer geführt. Einer von ihnen wurde in Dillingen verhaftet.
Bereits am vergangenen Freitag erfolgte der Zugriff in Dillingen: Ein 39-jähriger Mann wurde dort wegen Rauschgifthandels festgenommen. Das teilte die Polizei am Montag mit. Der Mann habe mit einem einem 41-Jährigen gemeinsame Sache gemacht.
Vier Kilogramm Marihuana und sechs Kilo Kokain sollen die beiden jetzt festgenommenen Männer dem Haupttäter in der Musikmanager-Entführung, einem Saarbrücker Fitnessstudiobetreiber, geliefert haben. Gegen den 41-Jährigen lag deshalb ein europäischer Haftbefehl vor. Er gilt zudem als Führungsmitglied der Rockergruppe Bahoz und hatte sich zunächst in die Türkei abgesetzt.
Er wurde bei der Einreise auf die griechische Insel Lesbos im April durch griechische Beamte festgenommen. Der 41-jährige Beschuldigte wurde vergangene Woche ins Saarland überstellt. Dort hat der Ermittlungsrichter den Haftbefehl in Vollzug gesetzt. Die beiden Männer warten nun in der JVA auf den Prozessbeginn.
Haftstrafen für Entführer und Opfer - weitere Ermittlungen erfolgreich
Im Januar 2023 hatten mehrere Männer einen heute 43-jährigen Saarbrücker aus Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main nach Saarbrücken entführt und ihn dort in die Kühlkammer einer Bar gesperrt. Die Entführer forderten von dem Musikmanager unter Anwendung von Gewalt die Herausgabe eines sechsstelligen Euro-Betrages, den er aus einem Drogendeal geschuldet hatte.
Später wurde auch das Opfer der Entführung wegen seiner Drogendelikte zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Die jetzt vollzogenen Haftbefehle sind die Folge weiterer Ermittlungen in dem Fall. Ob die Verurteilten den Ermittlern einen Tipp gegeben haben, ließ die Staatsanwaltschaft auf SR-Nachfrage offen. Im Prozess waren die beiden Drogenlieferanten nur Mister X und Mister Y genannt worden.
Am letzten Prozesstag vor dem Landgericht hatte der Fitnessstudiobetreiber zwar noch den Namen seines angeblichen Lieferanten genannt. Ob es sich aber dabei um einen der jetzt Festgenommenen handelt, ist unklar.
Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 29.07.2024 berichtet.