Kann Feng-Shui den Energiefluss wirklich verbessern?
Die Feng-Shui-Beraterin Maria Licata analysiert Wohnungen und zeigt, wie kleine Veränderungen den Energiefluss verbessern können. Eine fehlende Gardine, getrocknete Pflanzen oder ein offener Kleiderschrank – all das beeinflusst die Harmonie im Raum.
Maria Licata betritt die Wohnung von SR-Reporterin Pauline Deichelmann. Sie lässt den Blick durch die Räume schweifen. Die erfahrene Feng-Shui-Beraterin hat bereits zahlreiche Privatwohnungen und Geschäftsräume analysiert. Nach einigen Messungen und Analysen ist klar, so ganz optimal fließt die Lebensenergie in der Wohnung der Reporterin nicht.
Einleuchtende Tipps
„Eine große Fensterfront ist schön, aber ohne Gardinen oder eine Abdeckung entweicht die Lebensenergie Chi viel zu schnell“, erklärt sie. Ein leichter Stoff oder eine seitliche Abschirmung könnte den Raum weicher wirken lassen und die Energie besser im Inneren halten. Auch getrocknete Pflanzen und ein überladener Eingangsbereich seien aus Feng-Shui-Sicht problematisch – sie stören den Fluss der positiven Energie.
Ihr Blick fällt auch auf den offenen Kleiderschrank: „Besser wäre es, ihn zu schließen oder mit Vorhängen zu verdecken, damit er nicht für Unruhe im Raum sorgt.“ Ihre Tipps leuchten der Reporterin ein, sie kann sich vorstellen, ein paar Sachen in der Wohnung umzustellen. Aber ob sie noch extra Geld ausgeben will, für einen Schrank, das weiß sie noch nicht.
Jahrhundertealte chinesische Prinzipien
Maria Licata hat eine Ausbildung an der Yap Cheng Hai Akademie in Malaysia absolviert, als klassische als Feng-Shui-Beraterin. Klassisches Feng-Shui basiert auf jahrhundertealten chinesischen Prinzipien und verwendet komplexe Berechnungen, Messungen und Zeitzyklen, um den Energiefluss – das sogenannte Chi – optimal zu lenken.
Dabei spielen Himmelsrichtungen, Elemente und die Form des Raumes eine zentrale Rolle. Im Gegensatz dazu ist das westliche Feng-Shui eine vereinfachte und modernisierte Version, die sich stärker nach Ästhetik und persönlichem Wohlgefühl richtet. Es verzichtet auf komplizierte Berechnungen und setzt stattdessen auf intuitive Methoden.
Keine Bestätigung aus der Wissenschaft
Wenn Maria Licata zu ihren Kunden kommt, betrachtet sie nicht nur den Innenraum, sondern auch die Umgebung. Die Landschaft spiele eine entscheidende Rolle. All das beeinflusst das Wohlbefinden. Auch der Zeitpunkt des Einzugs sei ein wichtiger Faktor. Er gilt im klassischen Feng-Shui als eine Art Zeitstempel, der bestimmte Energien und Themen im Leben der Bewohner prägt.
Ob Feng-Shui wirklich funktioniert - dazu hat Pauline Deichelmann noch mit verschiedenen Wissenschaftlern gesprochen. Bestätigen wollte ihr das aber keiner. Konzepte wie Chi oder energetische Berechnungen seien nicht messbar oder empirisch nachweisbar.
Dennoch schwören viele Menschen auf die Prinzipien und setzen sie bewusst ein, um ihre Wohnqualität zu verbessern. Denn unabhängig davon, ob Feng-Shui wissenschaftlich fundiert ist oder nicht – am Ende geht es darum, sich in den eigenen vier Wänden wohlzufühlen. Und wie die aussehen, entscheidet am Ende, jeder für sich.
Über dieses Thema hat auch SR 3 Der Vormittag am 20.03.2025 berichtet.
