160 Ärztinnen und Ärzte an Homburger Uni-Klinik streikten
Am Dienstag haben sich 160 Ärztinnen und Ärzte des Universitätsklinikums in Homburg an einem bundesweiten Warnstreik beteiligt. Zu der Arbeitsniederlegung hatte der Marburger Bund aufgerufen. Hintergrund sind die stockenden Tarifverhandlungen.
Der Marburger Bund hatte für Dienstag zu einem bundesweiten Warnstreik an den Universitätskliniken aufgerufen. Hintergrund sind die festgefahrenen Tarifverhandlungen zwischen der Ärztegewerkschaft und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL).
Am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg haben nach Angaben der Polizei 160 Ärztinnen und Ärzte ihre Arbeit niedergelegt. Der Marburger Bund Saarland geht von fast doppelt so vielen Streikenden aus. An einer Kundgebung auf dem Klinikgelände hätten mehr als 250 Ärzte teilgenommen. Die Notfallversorgung war laut der Gewerkschaft aber zu jeder Zeit sichergestellt.
Einige OPs mussten verschoben werden
Der Streik hat nach Angaben der Klinikleitung aber die OP-Kapazitäten drastisch reduziert. Gerade der Mangel an Anästhesisten habe sich deutlich bemerkbar gemacht. Weniger dringliche Operationen hätten verschoben werden müssen. Dazu zählten auch vereinzelt Tumorbehandlungen. Auch ambulante Behandlungen hätten nicht im geplanten Umfang stattgefunden.
Im Vergleich zum dreitägigen Pflegekräftestreik im Dezember sei diese Aktion aber glimpflicher verlaufen, so die Klinikleitung. Das habe auch daran gelegen, dass das Klinikum seine Patientinnen und Patienten schon am Freitag hatte vorwarnen können.
Vierte Verhandlungsrunde am 22. Februar
Die Ärztegewerkschaft fordert eine lineare Erhöhung des Lohns um 12,5 Prozent sowie höhere Zuschläge für Regelarbeit, Nacht-, Wochenend- und Feiertagsdienste. Zusätzlich will der Marburger Bund eine Neuregelung der Vorschriften zur Schicht- und Wechselschichtarbeit erreichen.
Auch in der dritten Verhandlungsrunde am 18. Januar hätte die Arbeitgeberseite jedoch nur unzureichende Vorschläge vorgelegt, erklärte der Marburger Bund Saarland. Daher habe jetzt ein deutliches Zeichen gesetzt werden müssen.
Die vierte Verhandlungsrunde beginnt am 22. Februar. Sollte es dann kein Ergebnis geben, werde der Arbeitskampf fortgesetzt, so die Gewerkschaft.
Über dieses Thema berichten die SR-Hörfunknachrichten am 30.01.2024.