Messerattacke in Regionalbahn: 32-Jähriger muss in Psychiatrie bleiben

Messerattacke in Regionalbahn: 32-Jähriger muss in Psychiatrie bleiben

Thomas Gerber / Onlinefassung: Axel Wagner   18.12.2024 | 16:01 Uhr

Im Prozess um einen Angriff mit einem Messer in einem Regionalzug am Saarbrücker Hauptbahnhof ist ein Urteil gefallen. Der 32 Jahre alte Angreifer muss dauerhaft in der Merziger Forensik bleiben.

Der 32-Jährige, der im Juni dieses Jahres in einer Regionalbahn auf einen anderen Fahrgast eingestochen hatte, ist am Mittwoch freigesprochen worden. Zeitgleich ordnete das Landgericht Saarbrücken die zwangsweise Unterbringung in der Merziger Forensik auf unbestimmte Zeit an, wo er bereits seit einigen Wochen lebt. Gutachter müssen in Zukunft regelmäßig über seinen Verbleib dort entscheiden.

Video [aktueller bericht, 18.12.2024, Länge: 2:29 Min.]
Urteil im Prozess nach der Messerattacke in einem Regionalzug

Schuldunfähig, aber gefährlich

Laut Urteil leidet der aus der Türkei stammende Mann an Schizophrenie und hört Stimmen. Er sei deshalb steuerungs- und schuldunfähig, sei aber weiterhin eine Gefahr für die Allgemeinheit und müsse deshalb in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht werden.

Der 32-Jährige hatte bei der Einfahrt eines Zuges in den Saarbrücker Hauptbahnhof unvermittelt auf einen 21 Jahre alten Mann eingestochen. Das Opfer wurde am Hals getroffen und überlebte die Attacke nur knapp. Ein Stich verfehlte die Halsschlagader laut Gutachten nur um wenige Millimeter. Er leidet noch heute unter der Attacke, hat Schlafstörungen und Probleme, mit dem Zug zu fahren.

Angreifer im Wahn

Der Täter hatte zur Tatzeit Stimmen gehört und sich verfolgt gefühlt. Laut seiner Wahnvorstellung wollten ihn zwei Männer mutmaßlich überfallen und in die Türkei abschieben. Einer davon, so hatte er es im Prozess geschildert, soll im Zug gesessen haben, und auf diesen will er eingestochen haben.

Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio vom 18.12.2024 berichtet.


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