Warum werden in Lebach so viele Weltkriegsbomben gefunden?

Warum werden in Lebach so viele Weltkriegsbomben gefunden?

Interview: Simin Sadeghi / Onlinefassung: Dagmar Scherer   17.01.2025 | 12:30 Uhr

Am Sonntag, 19. Januar, wird in Lebach wieder eine Weltkriegsbombe entschärft. Die letzten Bombenfunde und Entschärfungen sind noch kein Jahr her. Sie wurden bei Bauarbeiten entdeckt. Warum liegen ausgerechnet in Lebach so viele Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg?

Die Graf-Haeseler-Kaserne in Lebach gibt es seit 1936 - also seit kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs. Im Krieg war die Kaserne ein wichtiges Ziel und wurde deshalb häufig bombardiert. Es sind die Blindgänger von damals, die heute nun nach und nach gefunden werden.

Hinzu kommt, dass in der Nähe der Kaserne Bahngleise verlaufen und auch die waren im Weltkrieg strategisch wichtige Ziele für Bombenangriffe. Die Stadtverwaltung hält es deshalb für nicht unwahrscheinlich, dass entlang der Gleise in Zukunft noch mehr Bomben gefunden werden könnten.

Wie werden die Bomben gefunden?

Auf Geländen, auf denen die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass es noch Blindgänger geben könnte, wird nicht einfach mal drauf los gebaggert. Hier kommen alte Luftbilder der Alliierten zum Einsatz, denn bei jedem Bombenabwurf wurden quasi Vorher-Nachher-Bilder gemacht.

Anhand dieser Bilder ist für Bombenexperten ein erster Verdacht möglich. Wenn es einen Verdacht gibt, untersucht der Kampfmittelräumdienst mit Metalldetektoren das Gebiet, um genauere Informationen über die Position einer möglichen Bombe in der Erde zu finden.

Ob es sich dann wirklich um eine Bombe handelt, zeigt sich erst bei den Grabungsarbeiten. Die Stadt geht davon aus, dass es sich bei dem aktuellen Verdacht in Lebach um eine 500-Pfund-Fliegerbombe handelt. Ob dem so ist, wird sich am Sonntag zeigen.

Die Schutzmaßnahmen

Damit niemand zu Schaden kommt, wird bei einer anstehenden Bombenentschärfung im Vorfeld immer evakuiert. In Lebach müssen am Sonntag alle 156 Häuser im Umkreis von 300 Metern um die Kaserne geräumt werden. Rund 400 Menschen sind davon betroffen. Bis spätestens 8.00 Uhr müssen sie ihre Häuser verlassen haben. Die Stadt geht davon aus, dass das Ganze bis zur Mittagszeit dauert.

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 17.01.2025 auf SR 3 Saarlandwelle.


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