Eine Hautärztin untersucht die Haut eines Patienten mit einer Lupe. (Foto: picture alliance / PantherMedia | Andrey Popov)

Überdurchschnittlich viele "vermeidbare" Todesfälle im Saarland

Patrick Wiermer   28.06.2023 | 08:02 Uhr

Die Zahl vermeidbarer Todesfälle ist im Saarland besonders hoch – das sind Sterbefälle, die durch ausreichende medizinische Versorgung oder Prävention hätten verhindert werden können. Demnach gehen viele Menschen zu spät zur Früherkennung.

Im bundesweiten Vergleich gibt es im Saarland besonders viele vermeidbare Todesfälle. Das zeigt eine Studie des "Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung". Das Saarland liegt dabei auf dem Niveau einiger ostdeutscher Staaten und dem Ruhrgebiet.

Männer öfter betroffen als Frauen

Als vermeidbare Todesfälle gelten in der Studie Sterbefälle, die etwa durch die ausreichende medizinische Versorgung oder frühzeitige Prävention hätten verhindert werden können. Im Saarland gilt dies für 220 von 100.000 Todesfällen.

Zum Vergleich: In vielen Teilen Süddeutschlands liegt diese Rate bei unter 185. Deutschlandweit sind Männer fast doppelt so oft betroffen wie Frauen. Ausgewertet wurden offizielle Statistiken etwa zur Todesursache bis zum Jahr 2019. Die Autoren führen die hohe Zahl unter anderem auf fehlende Präventionsmaßnahmen zurück.

Weitere Faktoren: Rauchen und Alkoholmissbrauch

Viele Menschen würden außerdem zu spät zur Früherkennung gehen, vor allem Männer. Ein weiterer Faktor sei gesundheitsschädigendes Verhalten wie Rauchen und Alkoholmissbrauch.

Deutschlandweit gebe es zudem große Unterschiede. In wirtschaftlich- und strukturstärkeren Regionen ist die Zahl der vermeidbaren Fälle insgesamt niedriger.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 28.06.2023 berichtet.


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