Bewegungstraining kann gegen Post-Covid-Syndrom helfen
Wer sich mit dem Coronavirus infiziert hat, hat nach der eigentlichen Covid-Erkrankung häufig mit bleierner Müdigkeit zu kämpfen, der Fatigue. Mit einem speziellen Training kann man dem jedoch gut begegnen, wie eine aktuelle Studie aus dem Saarland zeigt.
Gezielte Bewegung hilft denjenigen, die Wochen nach einer akuten Covid-Erkrankung das „Post-Covid-Syndrom“ entwickelt haben. Dessen Hauptsymptom ist eine bleierne Müdigkeit, medizinisch Fatigue.
Deutliche Verbesserung
Die konnte bei über 90 Prozent derjenigen, die an einer großen Post-Covid-Studie im Saarland teilgenommen haben, deutlich verbessert werden, wie das Team aus Medizinerinnen, Trainern und Wissenschaftlerinnen der Uniklinik Homburg und der Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement Saarbrücken festgestellt hat. Die Ergebnisse der gemeinsamen Post-Covid-Studie wurden am Mittwochabend im Sport-Campus Saar präsentiert.
Sowohl das psychische Empfinden als auch die körperliche Leistungsfähigkeit wurden beim größten Teil der Post-Covid-Patienten innerhalb von acht Wochen durch gezieltes Training deutlich verbessert, so Professor Jürgen Rissland von der Uniklinik Homburg.
Engmaschig überwacht
Das Training selbst wurde in 19 Fitnessstudios, verteilt über das ganze Saarland, von ausgebildeten Trainern begleitet. Die 58 Frauen und 60 Männer, die das Programm durchlaufen haben, sind in diesen acht Wochen zwei- bis dreimal pro Woche für rund eine Stunde an die Geräte gegangen.
Die Intensität und die Gewichte seien dabei, je nach Wohlbefinden, unterschiedlich gewählt worden. Die Trainingseinheiten wurden jeweils engmaschig überwacht. Sowohl die gemessenen Kraft- und Ausdauerwerte als auch die Selbsteinschätzung der Lebensqualität der Patienten flossen in das Ergebnis der Studie ein.
Vorbild für Therapie
Die überaus positiven Rückmeldungen der Probanden sollen nach dem Willen der Studienmacher in eine Verbreitung des Therapieansatzes bei Fatigue in ganz Deutschland münden. Auch auf Kinder und Jugendliche sei der Ansatz anwendbar, so Jürgen Rissland bei der Präsentation.
Wem Bewegung nicht hilft
Betroffene, die unter einer schweren Belastungsintoleranz oder ähnlich starken Einschränkungen leiden, sind von der Studie bereits im Vorfeld beim Screening ausgeschlossen werden. Für diese kann zu viel Bewegung sogar schädlich sein.
Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 28.03.2024 berichtet.