Steag will mehr Geld für Kraftwerke in Netzreserve

Steag will mehr Geld für Kraftwerke in Netzreserve – wie Fenne, Weiher und Bexbach

Peter Sauer   26.03.2025 | 16:03 Uhr

Der Energieversorger Steag hat vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf Klage gegen die Bundesnetzagentur eingereicht. Er fordert eine höhere Vergütung für die Kraftwerke, die als Netzreserve bereitstehen. Das betrifft auch die Saar-Kraftwerke in Fenne, Weiher und Bexbach.

Steag verklagt die Bundesnetzagentur. Das hat ein Unternehmenssprecher dem SR bestätigt. Zuerst hatte die FAZ darüber berichtet. Steag stützt sich dabei auf ein in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten, das bei systemrelevanten Kohlekraftwerken von Eingriffen in die Eigentumsfreiheit der Betreiber spricht.

Fenne, Weiher und Bexbach systemrelevant

Steag klagt demnach auf eine angemessene Vergütung für seine Steinkohlekraftwerke, die sich in der Netzreserve befinden – dazu zählen auch die drei saarländischen Standorte in Fenne, Weiher und Bexbach. Bislang bekommen Energieversorger für solche systemrelevanten Kraftwerke lediglich die Kosten erstattet. Steag möchte dafür mehr Geld erhalten.

Weiher und Bexbach wurden bereits vor acht Jahren von der Bundesnetzagentur als systemrelevant eingestuft – Fenne vor gut einem Jahr. Alle saarländischen Kraftwerke sollen bis 2031 als Netzreserve vorgehalten werden.

Spontane Zuschaltung bei Stromengpässen

Steag argumentiert, die lange Zeitdauer sei keine Überbrückung, sondern ein permanentes Provisorium, wofür man bezahlt werden müsse. Als Netzreserve müssen die Kraftwerke bereitstehen und spontan zugeschaltet werden können, wenn es beispielsweise durch Schwankungen bei den Erneuerbaren Energien zu Stromengpässen kommt.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 26.03.2025 berichtet.


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