Nass-warmes Wetter lässt Pilze sprießen

Sind Speisepilze aus saarländischen Wäldern noch radioaktiv belastet?

  21.08.2023 | 17:43 Uhr

In Bayern und im bayerischen Wald sind Pilze auch fast 40 Jahre nach Tschernobyl noch radioaktiv belastet. Die Verbraucherzentrale empfiehlt daher nur den gelegentlichen Verzehr selbst gesammelter Pilze aus dortigen Wäldern. Doch wie sieht es mit Pilzen im Saarland aus?

In Bayern und im bayerischen Wald sind noch immer viele Pilze auch 37 Jahre nach der Reaktorexplosion von Tschernobyl radioaktiv belastet. Wie der MDR berichtet, wurde besonders bei Maronenröhrlingen und Semmel-Stoppelpilzen eine sehr hohe Belastung des potenziell krebserregenden Cäsium-137 festgestellt. Steinpilze und Pfifferlinge dagegen seien weniger radioaktiv verseucht. Bayern war damals mit Abstand am stärksten vom radioaktiven Regen betroffen.

Video [aktueller bericht, 21.08.2023, Länge: 3:04 Min.]
Auch Pilze im Saarland vom Klimawandel betroffen

Grenzwerte in Bayern teils massiv überschritten

Laut Verbraucherzentrale ist beim Sammeln der Pilze in Bayern und im bayerischen Wald daher Vorsicht geboten. Wenn überhaupt, sollten nur gelegentlich selbst gesammelte Pilze in der Pfanne landen.

Besser sei es aber, die Pilze gleich im Handel zu kaufen. Denn zum Vergleich: Bis zu 4000 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm Frischmasse seien bei Pilzen in Bayern und im bayerischen Wald nachgewiesen worden, 600 Becquerel pro Kilo seien im Handel erlaubt.

Pilze im Saarland werden nicht regelmäßig untersucht

Können Saarländerinnen und Saarländer aber bedenkenlos Speisepilze aus dem Wald verzehren? Das lässt sich so einfach nicht beantworten. Denn im Saarland werden Pilze nicht regelmäßig auf radioaktive Substanzen untersucht. Das teilte das Umweltministerium dem SR mit. Die Pilze würden demnach nur vereinzelt überprüft. Aufgrund der niedrigen Anzahl an Analysen könne auf diese Frage also keine allgemeingültige Aussage getroffen werden.

Zuletzt seien 2022 Speisepilze, konkret Steinpilze und Flockenstieliger Hexenröhrling, aus Großrosseln untersucht worden. In beiden Proben sei dabei nur ein geringer Gehalt von Cäsium-137 nachgewiesen worden, das heißt vier bis sechs Becquerel – der erlaubte Grenzwert liegt mit den erwähnten 600 Becquerel damit 100 Mal höher als der Wert in den untersuchten Pilzen.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 21.08.2023 berichtet.


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