Schulmaterialien werden immer teurer
Durch die Inflation haben sich die Preise vieler Schulmaterialien erhöht. Das wird vor allem bei Schulheften, Zeichenblöcken und anderen Papiermaterialien deutlich. Besonders für einkommensschwache Familien ist das eine Herausforderung.
Lustige und bunte Materialien verschönern das Schulleben, doch sie werden immer teurer. Im Juli mussten Eltern für Schreibmaterial 7,6 Prozent mehr zahlen als noch vor einem Jahr. Papier ist sogar noch teurer geworden – laut Statistischem Bundesamt fast 14 Prozent.
Lieferengpässe und höhere Preise
Nicole Kulla, Geschäftsinhaberin in Riegelsberg, sagte dem SR, dass das bei einigen Produkten sogar noch untertrieben sei. Vor allem bei Zeichenblöcken zeige sich der Preisanstieg. Über alle Schuljahre hinweg würden die Zeichenblöcke A3 und A4 immer wieder benötigt.
"Da hatten wir im letzten Jahr noch Preise von drei Euro bis fünf Euro, je nach Größe des Zeichenblockes", so Kulla. Heute seien es etwa 40 Prozent mehr. Zwischen sieben und bis zu über zehn Euro pro Block fallen inzwischen an.
Gründe für die Preissteigerungen seien Lieferengpässe nach der Pandemie und extrem gestiegene Preise für Container-Verschiffung – denn die Rohstoffe für Papier kommen mittlerweile aus Asien.
Eltern oft verunsichert
Viele Schulen benennen in ihren Materiallisten teils ganz bestimmte Produkte, die hochwertig und damit teurer sind. Eltern seien deshalb oft verunsichert, ob sie auch günstigere Alternativen kaufen könnten, sagt Kulla dem SR. Außerdem spüre sie, dass Kunden öfter bei ihr nur noch die Schulsachen kaufen, die sie nicht beim Discounter bekommen.
Der Frust sei insgesamt schon sehr groß, dass die Materialien für die Schule so teuer geworden seien. Mancher wünsche sich deshalb Unterstützung. "Zum Beispiel von Seiten der Schulen oder Seiten des Staates, dass bestimmte Hefte vielleicht gemeinsam angeschafft werden", so Kulla.
"Schulbedarfspaket muss angepasst werden"
Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert mehr Geld für Familien, die Bürgergeld beziehen. Einmalige Anschaffungen wie Schulranzen sollten als Sonderleistungen der Grundsicherung übernommen werden. Außerdem müssten die Sozialleistungen für den Schulbedarf von 174 Euro pro Schuljahr auf 200 Euro erhöht werden.
Der Verband würde zeitnah eine Erhöhung des Schulbedarfspakets fordern, sagte die stellvertretende Landesgeschäftsführerin, Sabine Schmitt, dem SR. "Wenn es so ist, dass sich zum Beispiel ein Preissegment wie Papier um 14 Prozent inflationär erhöht hat, dann müssen diese Prozent auch auf das Schulbedarfspaket direkt drauf."
Wenn man im letzten Jahr noch etwa 80 Euro einplanen musste für den Schulbedarf eines Erstklässlers – ohne Schulranzen und Turnsachen – sind es mittlerweile rund 120 Euro.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 14.08.2023 im SR Fernsehen berichtet.