Lebach will Bundesmittel gegen Riesen-Bärenklau
Pflanzen wie der Riesen-Bärenklau sehen hübsch aus und wachsen überall im Saarland an Straßenrändern und Bachläufen. Doch der harmlose Anblick der weißen Blütenpracht trügt: Das Gewächs zählt zu den gefährlichsten Schadpflanzen im Saarland. Die Stadt Lebach will jetzt einen Antrag auf Bundesmittel zur Bekämpfung des Riesen-Bärenklaus prüfen.
Der Riesen-Bärenklau, mit seinen weißen Blüten und dem lustig klingenden Namen, breitet sich zurzeit - nicht nur im Saarland - rasant aus. Er ist besonders gefährlich, allein die Berührung der Pflanze kann starke Hautverbrennungen bis hin zu Brandblasen und -narben auslösen.
Bundesmittel gegen Riesen-Bärenklau
Josef Nickolai ist Ortsvorsteher im Lebacher Stadtteil Aschbach und hat auch selbst schon seine Erfahrungen mit dem giftigen Riesen-Bärenklau gemacht. Sein Sohn kam bei einem Waldspaziergang mit dem Stängelsaft der Pflanze in Berührung und erlitt starke Verbrennungen. "Die Pflanze müsste großflächig bekämpft werden, aber das ist extrem teuer", sagt Nickolai. Deshalb hat der Ortsvorsteher nun die Stadt Lebach dazu angeregt, Bundesmittel für die Bekämpfung der giftigen Pflanze zu beantragen. "Die Stadt Lebach bekämpft den Riesen-Bärenklau schon in der Nähe von Kindergärten und Schulen. An Waldrändern und Bachläufen, wo Kinder ja auch häufig spielen, wuchert er aber unkontrolliert weiter."
Chemische Bekämpfung fast nicht möglich
Das bestätigt auch Franziska Nicke von der Landwirtschaftskammer Saarland: "Die Bekämpfung von Schadpflanzen ist sehr kostspielig, da sie sehr aufwendig ist", so Nicke. Gegen den Riesen-Bärenklau könne in der Regel nicht chemisch vorgegangen werden, weil er häufig an Bachläufen wachse und Pflanzenvernichtungsmittel ins Wasser gelangen könnten. Deshalb müsse, überall wo der Riesen-Bärenklau wächst, mehrmals abgemäht und der Boden gemulcht werden.
Nur an Straßenrändern, sogenanntem "Nichtkulturland", vergibt die Landwirtschaftskammer Ausnahmeregelungen für den Einsatz von Chemikalien gegen den Riesen-Bärenklau. Doch auch das ist nicht billig: Das dafür eingesetzte Pflanzenvernichtungsmittel "Garlon 4" kostet schätzungsweise rund 120 Euro pro Hektar.
Pflanzenvernichtung ist kostspielig
Die Stadt Lebach will den Antrag auf Bundesmittel jetzt prüfen. Josef Nickolai ist optimistisch, dass das Geld bewilligt wird. Welche Summe die Stadt konkret bekommen könnte, weiß der Ortsvorsteher jedoch nicht. "Das hängt am Ende von der Ausbreitung der Pflanze ab", erklärt Nickolai.
Bis das Problem "Riesen-Bärenklau" in Angriff genommen werden kann, wird noch mindestens ein Jahr vergehen. "Die Pflanze ist momentan mit bis zu zwei Metern Höhe ganz ausgewachsen und steht in voller Blüte. Wir müssen im kommenden Frühjahr die Jungpflanzen vernichten." Hinzu kommt: Wenn die Bundesmittel genehmigt werden sollten, dann wird das Geld sowieso erst frühestens im nächsten Jahr zur Verfügung gestellt.