Zahl der Wolfsnachweise im Saarland 2024 deutlich gestiegen

Zahl der Wolfsnachweise im Saarland 2024 deutlich gestiegen

  29.04.2025 | 06:37 Uhr

Seit Ende Oktober ist das Saarland Wolfspräventionsgebiet – angesichts der steigenden Zahl von Wolfssichtungen wohl eine Entlastung für die Landwirte. Bislang sind 22 Anträge auf Fördermaßnahmen zum Schutz vor Wölfen im Saarland eingegangen.

Die Zahl der offiziell bestätigten Wolfsnachweise im Saarland ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Während nach Angaben des Umweltministeriums 2023 nur zwei Nachweise vorlagen, waren es im vergangenen Jahr bereits acht. Allein im Landkreis Merzig-Wadern gab es zwischen September und Dezember fünf bestätigte Wolfsnachweise.

In zwei Fällen hat der Wolf auch Tiere gerissen: ein Hirschkalb im Landkreis Merzig-Wadern und ein Reh im Regionalverband Saarbrücken. Landwirte sind bisher aber nicht zu Schaden gekommen. "Wir können bestätigen, dass es im Saarland bisher keine dem Ministerium bekannten Weidetierrisse durch den Wolf gibt", teilte das Umweltministerium dem SR auf Anfrage mit.

22 Anträge zu "wolfsabweisendem Herdenschutz" eingegangen

Damit das auch so bleibt, ist das Saarland seit Ende Oktober 2024 Wolfspräventionsgebiet. Konkret bedeutet das: Halter von Schafen, Ziegen, Rindern und anderen Tieren bekommen beispielsweise beim Bau von Schutzzäunen oder anderen Maßnahmen, die den Wolf fernhalten sollen, finanzielle Unterstützung. Auch wenn eines ihrer Tiere von einem Wolf gerissen wird, wird ihnen der Schaden ersetzt.

Nach Ministeriumsangaben sind bisher insgesamt 22 Anträge zu "wolfsabweisendem Herdenschutz" gestellt worden. Davon sind:

  • zwei Anträge bewilligt und die Maßnahme abgeschlossen worden.
  • neun Anträge bewilligt worden.
  • drei Anträge im Ministerium im Bewilligungsverfahren.
  • acht Anträge in der Bearbeitung durch die Landwirtschaftskammer des Saarlandes.

Zuletzt mehrere Wolfsnachweise an saarländischer Grenze

Während der letzte Nachweis eines Wolfes im Saarland auf den 3. Dezember datiert ist, hat es im April in Rheinland-Pfalz nahe der saarländischen Grenze gleich mehrere Wolfsnachweise gegeben – so etwa in Brücken im Kreis Kusel, nur 15 Autominuten von Homburg entfernt. Dort hatte der Wolf zwei Schafe gerissen, wie das Koordinationszentrum Luchs und Wolf (Kluwo) in Trippstadt mitgeteilt hat.


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