Saarland will vier Bahnstrecken reaktivieren
Nach monatelangem Hin und Her steht nun fest: Vier saarländische Bahnstrecken sollen reaktiviert werden. Ihre Wirtschaftlichkeit wurde in einer Studie des Mobilitätsministeriums bestätigt. Doch bis zur ersten Fahrt – wenn sie tatsächlich kommt – wird es noch lange dauern.
Im Saarland könnten vier Bahnstrecken reaktiviert werden. Das geht aus einer Machbarkeitsstudie hervor, die Umwelt- und Mobilitätsministerin Petra Berg (SPD) am Dienstag vorgestellt hat. Dabei handelt es sich um folgende Strecken:
- Rosseltalbahn (Saarbrücken – Fürstenhausen – Großrosseln)
- Bisttalbahn (Fürstenhausen/Völklingen – Hostenbach – Überherrn)
- die ehemalige Merzig-Büschfelder-Eisenbahn (Merzig – Losheim am See)
- Primstalbahn (Dillingen/Saarlouis – Körprich – Lebach/Schmelz – Wadern)
Sicher ist darüber hinaus, dass die Teilstrecke Homburg-Zweibrücken reaktiviert werden soll. Ziel sei es, sämtliche Strecken an den bereits bestehenden S-Bahn-Takt anzubinden, hieß es.
Eine Reaktivierung der Bliestalbahn (Homburg – Schwarzenacker – Blieskastel-Lautzkirchen) werde dagegen nicht weiter verfolgt.
Inbetriebnahme frühestens in acht Jahren
Doch die Sache hat einen Haken: Zwar hat die oft verschobene Bahnstrecken-Studie die Wirtschaftlichkeit der stillgelegten Strecken bestätigt, wodurch 90 Prozent der Baukosten vom Bund getragen werden.
Doch bis zur Inbetriebnahme könnte es noch Jahre dauern. Frühestens in acht bis zehn Jahren sollen die ersten Züge rollen, teilte Mobilitätsministerin Berg mit. Denn bevor der Zugverkehr losgehen kann, müssen alte Brückenbauten überprüft, Bahnhöfe erneuert und Strecken zweigleisig ausgebaut werden. Allein im Warndt und Saargau seien es über 40 Brücken.
Finanziell umsetzbar?
Berg betonte, das Land wolle diese Reaktivierungen. Man brauche und wolle aber auch eine hohe Akzeptanz in den beteiligten Gemeinden. Nachfragen bei den Verwaltungschefs und -chefinnen von Überherrn, Losheim und Nalbach ergaben, dass zwar alle eine Reaktivierung ihrer Bahnstrecke wünschen. Es seien allerdings noch viele Fragen offen, auch die nach der finanziellen Umsetzbarkeit.
Für den Frühsommer hat die Ministerin Info-Veranstaltungen in den entsprechenden Gemeinden angekündigt, um für die geplante Reaktivierung zu werben.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 12.11.2024 berichtet.