Schimmel breitet sich großflächig hinter einem schlecht gedämmten Fenster aus. (Foto: picture alliance / Zoonar | Nikolay Malshakov)

Dämmung hilft gegen Schimmel - meistens

Bill Titze   21.01.2024 | 13:00 Uhr

Gegen Schimmelbefall hilft nicht nur richtiges Lüften. Auch eine Dämmung kann der Ausbreitung der Pilze entgegenwirken. Es gibt aber Fälle, in denen sie schädlich sein kann.

Er ist ein ungebetener Gast und doch kommt er immer mal zu Besuch: Schimmel. Wenn es zu kalt und feucht in einer Wohnung oder einem Haus ist, findet er ideale Bedingungen vor. Manchmal kann dazu auch eine Dämmung beitragen.

Pilze brauchen hohe Luftfeuchtigkeit

Rund 400 Arten der mikroskopisch kleinen Pilze gibt es. Um sich so richtig wohl zu fühlen, brauchen diese vor der Wand länger eine Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent, wie der Gutachter für Feuchte- und Schimmelschäden, Werner Ehl, aus St. Wendel erklärt. "Zunächst ist von dem Befall dann noch nichts zu erkennen, aber nach etwa 14 Tagen sieht man die Verfärbungen."

Um die Luftfeuchtigkeit niedrig zu halten, ist Lüften das Mittel der Wahl. "Ob man nun stoßlüftet oder durchlüftet, ist im Grunde egal", sagt Ehl. Das Durchlüften gehe aber etwas schneller.

Das Kipplüften dauert deutlich länger, ist aber wirkungsvoller. "Damit senkt sich die Luftfeuchtigkeit stärker ab als bei den anderen Lüftungsarten."

Dämmung hilft in den allermeisten Fällen

Noch etwas anderes kann helfen, dem Schimmel vorzubeugen: eine Dämmung. Denn eine Außendämmung hält die Wärme in den Räumen, für die Pilze sind das keine guten Lebensbedingungen.

Grundätzlich ist laut Ehl auch eine ordentlich verbaute Innendämmung von Vorteil.

Wenn diese nicht korrekt ausgeführt ist, kann sie Schimmel unter Umständen aber begünstigen. Denn einerseits hält sie die Wärme in der Wohnung - die Außenwand bleibt dadurch kühl, erklärt Ehl.

Wenn keine entsprechenden baulichen Maßnahmen ergriffen werden, kann außerdem durch Fugen Wasserdampf aus der Wohnung in den Zwischenraum zwischen Dämmung und Außenwand gelangen.

Wenn dieser auf die kühle Wand trifft, kondensiert er zu Wasser, was Schimmel begünstigt.

Antischimmelmittel wirken nur kurz

Wenn man letztlich Schimmel in der Wohnung hat, helfen zunächst Antischimmelmittel auf Chlorbasis. "Die sind sehr effektiv", sagt Ehl.

Doch er betont auch, dass diese Wirkung nur von kurzer Dauer ist. "Wenn man nicht an die Ursachen rangeht, ist der Schimmel nach 14 Tagen wieder da."

Finde man die Ursache nicht von selbst, beispielsweise durch Experimentieren mit dem Lüften, sollte man sich am besten an einen Fachmann wenden.


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