55-Jähriger nach Tötung seines Betreuers vor Gericht
Ein mutmaßlich psychisch kranker Mann muss sich seit Montag wegen Totschlags vor Gericht verantworten. Der 55-Jährige soll Ende März bei einem Streit in seiner Wohnung in der Saarbrücker Brauerstraße seinen Betreuer getötet haben.
Mit einem Messer und einer Machete soll der 55-Jährige Ende März seinen Betreuer attackiert haben, heißt es in der Anklage der Staatsanwaltschaft. Demnach ist der Angeklagte seit langem psychisch krank, leidet an einer schizophrenen Psychose und einer leichten Intelligenzminderung.
An dem Tattag soll er sich mit seinem 60-jährigen Betreuer über die Finanzierung der Betreuung gestritten haben. Der Betreuer habe noch versucht zu schlichten – der Angeklagte zog aber ein Messer und stach auf den 60-Jährigen ein. Der flüchtete zum Balkon, wo er dann mit einer Machete attackiert wurde.
Das Opfer konnte noch um Hilfe rufen, verstarb aber kurz darauf im Krankenhaus. Der Angeklagte hatte sich unmittelbar nach der Tat selbst noch schwer mit der Machete verletzt, überlebte aber.
Mutmaßlicher Täter in Psychiatrie untergebracht
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 55-Jährigen Totschlag vor. Er gilt wegen der Psychose als vermindert schuldfähig. Seit der Tat ist er in der Merziger Forensik untergebracht.
Zum Prozessauftakt äußerte sich der Mann nicht zu den Vorwürfen. Nachbarn beschrieben den Angeklagten ganz unterschiedlich. Einige schilderten ihn als ruhig und freundlich, eine 30-Jährige berichtete hingegen von früheren Morddrohungen des Angeklagten.
Nächster Prozesstag ist der 21. September. Dann könnte auch schon ein Urteil fallen.
Über dieses Thema hat auch SR 3 Saarlandwelle in der "Region am Mittag" am 18.09.2023 berichtet.