Polizei zweimal wegen Naziparolen in Saarbrücken im Einsatz

Polizei zweimal wegen Naziparolen in Saarbrücken im Einsatz

Mit Informationen von Thomas Gerber   26.05.2024 | 15:46 Uhr

In Saarbrücken hat es am Samstag gleich zwei rassistische Vorfälle gegeben, bei denen die Polizei im Einsatz war. Zunächst schrien FCS-Fans am Rande eines Pro-Palästina-Infostands Naziparolen. Wenig später grölte eine Gruppe am St. Johanner Markt "Ausländer raus".

Die Saarbrücker Polizei war am Samstag gleich zweimal aufgrund ausländerfeindlicher Vorfälle im Einsatz. Zunächst in der Nähe eines Infostands für Solidarität mit Palästina. Dort sollen nach SR-Informationen äußerlich erkennbare FCS-Anhänger rassistische Parolen geschrien und beleidigende Gesten gemacht haben.

"Die Sozialen Medien sind für die rechte Szene enorm wichtig"
Audio [SR 3, Moderation: Simin Sadeghi / im Gespräch: Michael Schley, Adolf-Bender-Zentrum für Demokratie und M, 27.05.2024, Länge: 04:54 Min.]
"Die Sozialen Medien sind für die rechte Szene enorm wichtig"

Nazi-Parolen am St. Johanner Markt

Wenig später, gegen 17.30 Uhr, wurde die Polizei dann in die Saarbrücker Innenstadt gerufen. Zeugen hatten dort gehört und gesehen, dass eine Gruppe von Menschen im Außenbereich einer Kneipe „Ausländer raus“ skandierten.

Auch hier soll es sich nach SR-Informationen augenscheinlich um FCS-Anhänger gehandelt haben. Die Polizei nahm die Personalien auf. Sie sollen jetzt von szenekundigen Beamten der Abteilung Staatsschutz abgeglichen werden.

Videos von beiden Vorfällen zur Auswertung bei der Polizei

Dem SR liegt ein Video vor, das den Vorfall zeigen soll – die Situation ähnelt dem Video von Sylt, das bundesweit für Aufruhr sorgte. Dort hatten viele junge Menschen in Partystimmung lauthals „Ausländer raus“ gesungen.

Es gibt Videoaufnahmen von beiden Vorfällen, die der Polizei zur Auswertung vorliegen. Die Polizei hat jeweils Ermittlungen eingeleitet und den Staatsschutz eingeschaltet, zudem wurden Platzverweise erteilt.

Unter anderem prüft die Polizei bei dem Vorfall in der Saarbrücker Kneipe, ob der Wirt von dem Geschehen vor der Kneipe Kenntnis hatte. Sollte das der Fall sein, wäre er verpflichtet gewesen, dem Einhalt zu gebieten.

Jost: "Kein Platz für Rassismus"

Innenminister Reinhold Jost (SPD) sagte mit Blick auf die Geschehnisse: "Fremdenfeindliche Parolen und jede Art von Rassismus hat in unserer Gesellschaft absolut keinen Platz. Wer 'Nazi-Parolen' grölt, verfassungsfeindliche Symbole trägt und diese zur Schau stellt, muss mit der vollen Härte des Gesetzes rechnen."

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 26.05.2024 berichtet.


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