Schlag gegen Kinderpornografie im Saarland
Mit einer groß angelegten Ermittlungsaktion ist der Polizei im Saarland ein Schlag gegen Kinderpornografie gelungen. In 22 Städten und Gemeinden wurden Häuser und Wohnungen durchsucht. Haftbefehle wurden noch nicht erlassen. Erst müssten die sichergestellten Datenträger ausgewertet werden.
In den vergangenen drei Wochen hat die saarländische Polizei in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Saarbrücken gleich in mehreren konzertierten Aktionen zugeschlagen: Insgesamt fanden in 22 saarländischen Städten und Gemeinden Durchsuchungen statt - darunter in Saarbrücken, Saarlouis, Neunkirchen, Dillingen, Homburg und St. Ingbert.
Im Saarland ermittelt die Staatsanwaltschaft Saarbrücken gegen eine Vielzahl von Tatverdächtigen. Aufgrund von Beschlüssen des Amtsgerichts Saarbrücken wurden allein im März bisher 47 Wohnanwesen, aber auch Arbeitsstellen der Tatverdächtigen durchsucht.
533 Gegenstände sichergestellt
Bei den Durchsuchungen sei entsprechendes, kinderpornografisches Material aufgefunden und sichergestellt worden, teilte die Polizei am Freitag mit. Meist handele es sich um Datenträger, aber auch Ausdrucke von entsprechenden Darstellungen. Insgesamt wurden 533 Gegenstände sichergestellt.
Der jüngste Tatverdächtige ist laut Polizei erst 14 Jahre alt. "Hier ist jedoch der leichtfertige Umgang mit entsprechenden Darstellungen als Ursache anzusehen", heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Der älteste Tatverdächtige sei 70 Jahre alt. Auch drei Frauen sind unter den Tatverdächtigen.
Noch keine Haftbefehle erlassen
Haftbefehle wurden zunächst nicht erlassen. "Erst müssen wir nun die sichergestellten Datenträger auswerten. Danach kann es sein, dass je nach Schwere der Fälle, Haftbefehle erlassen werden", sagte ein Polizeisprecher dem SR.
Hintergrund der Aktion sind unter anderem Hinweise vom "Nationalen Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder (NCMEC)" aus den USA. Diese melden weltweit strafbare, insbesondere kinderpornografische, Inhalte im Internet. Die Hinweise mit einem Bezug zu Deutschland werden über das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) an die Polizeien der Bundesländer übergeben.