Schule für ausländische Pflegekräfte eröffnet
Im Merziger Stadtteil Hilbringen gibt es seit Donnerstag eine neue Pflegeschule. Diese richtet sich explizit an im Ausland angeworbene Pflegeanwärter. Die neuen Schülerinnen und Schüler kommen beispielsweise aus Indien, Vietnam, Tunesien oder Syrien.
Personalmangel in der Pflege ist auch im Saarland ein großes Problem: Während in den nächsten Jahren immer mehr Menschen pflegebedürftig werden, geht die Zahl der Menschen, die sich für einen Beruf in der Pflege entscheiden, zurück.
Deshalb gibt es schon seit längerem Bestrebungen im Ausland Arbeitskräfte speziell für die Pflege anzuwerben. Entsprechende Programme gab es zum Beispiel schon für Arbeitskräfte aus Mexiko. Nach einer Studie kommt inzwischen jede sechste Pflegekraft in Deutschland aus dem Ausland.
Pflegeschüler aus Vietnam, Indien und anderen Ländern
Im Merziger Stadtteil Hilbringen hat jetzt eine neue Pflegeschule eröffnet, die sich explizit an im Ausland angeworbene Pflegeanwärter richtet.
26 Schülerinnen und Schüler zwischen 19 und 44 Jahren sind Teil des neuen Pflegejahrgangs an der Pflegeschule in Merzig-Hilbringen. Sie kommen aus den verschiedensten Ländern wie Vietnam, Indien, Syrien, Tunesien und dem Kosovo.
Zur Vorbereitung haben alle in ihrem Heimatland schon Deutsch gelernt. An der Pflegeschule wird der Sprachunterricht weiter fortgesetzt. Deshalb dauert die Ausbildung auch 42 Monate - ein halbes Jahr länger als sonst.
CEB betont Fokus auf Integration
Betrieben wird die neue Pflegeakademie in Hilbringen von der Christlichen Erwachsenenbildung (CEB). Deren Vorsitzender Andreas Nikolaus Heinrich betont den Fokus auf Integration in der Ausbildung.
Vergangene Projekte mit ausländischen Pflegefachkräften hätten häufig Probleme gehabt. Man dürfe nicht vergessen, dass die jungen Menschen sehr weit von zuhause weg seien. Viele hätten mit Heimweh zu kämpfen. "Es geht auch darum, sie auf die Kultur hier vorzubereiten."
Ziel sei, die Pflegeschüler auch dauerhaft im Saarland halten zu können. Denn die Ausbildung samt Anwerbung und Überführung kostet laut CEB pro Person zwischen 8000 und 10.000 Euro.
Land unterstützt Pflegeschule
Das Gesundheitsministerium unterstützt die Bemühungen der Pflegeakademie. Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) hält es für besonders wichtig, dass die Menschen nicht nur im Saarland arbeiten, sondern sich auch dauerhaft wohlfühlen.
"Uns muss eines klar sein: Wir stehen ja auch im Wettbewerb mit anderen Regionen in Deutschland und in Europa. Deshalb ist es so wichtig, dass wir sie auch hier integrieren, dass sie hier ein neues Zuhause bei uns im Saarland bekommen", so Jung.
Über dieses Thema hat auch die Sendung SR 3 Region am Mittag im Radio am 31.10.2024 berichtet.