Neues Paviangehege im Neunkircher Zoo eröffnet
Im Neunkircher Zoo ist am Mittwoch das neue Innengehege für die Mantelpaviane eröffnet worden. Dafür wurden mehrere Seecontainer umgebaut und auf das bisherige Gebäude aufgesetzt.
Mehr Platz, mehr Raum zum Spielen und mehr Klettermöglichkeiten für die Primaten – und auch die Besucher profitieren vom Umbau: Sie können die Neunkircher Mantelpaviane jetzt erstmals in ihrem Innengehege beobachten, bislang waren die Tiere nur in ihrem Außengehege zu sehen.
2018 noch hatte das alte Innengehege massive Kritik ausgelöst. Tierschutzverbände und der Landestierschutzbeauftragte kritisierten unter anderem, dass es für die damals über 100 Paviane viel zu klein sei.
Seit fünf Jahren Erweiterung angemahnt
Das Umweltministerium gab bei einem Pavian-Experten ein Gutachten in Auftrag. Der Experte sah zwar keine Verstöße gegen den Tierschutz und auch am Verhalten der Tiere sei nichts Auffälliges zu bemerken gewesen.
Wohl aber mahnte er bereits vor fünf Jahren an, dass eine Erweiterung des Geheges erforderlich sei. Die ist nun fertig – und wie die Mantelpaviane sie finden, davon können sich Besucher ab sofort selbst ein Bild im Neunkircher Zoo machen.
Fläche im Innengehege mehr als verdoppelt
Fakt ist: Die Fläche im Innengehege ist mehr als verdoppelt worden, von 60 Quadratmetern auf nunmehr 140. Damit können sich die Paviane besser aus dem Weg gehen, Streiteren sollen so nachlassen.
Und auch die Zahl der Paviane hat der Zoo deutlich reduziert, das war auch eine Empfehlung im Gutachten – statt über 100 sind es jetzt weniger als 70. Viele davon sind kastriert.
Das Gutachten sieht allerdings auch vor, dass der Boden mit Heu oder Stroh ausgelegt werden soll, das ist aktuell nicht der Fall. Und auch im Außengehege wirkt es etwas trostlos mit den großen Felsbrocken und kaum Grün.
Zoodirektor Norbert Fritsch argumentiert damit, dass die Paviane aus Ländern wie Äthiopien, Eritrea oder Jemen kommen. „Da ist Wüste, es ist heiß und trocken, Berge und Schluchten. Das ist nicht der tropische Regenwald mit riesigen Bäumen. Die klettern nicht im Kongo in Baumkronen rum, sondern in Äthiopien zwischen Felsen.“
Kritik von Tierschutzorganisation Peta
Die Tierschutzorganisation Peta im Saarland zeigt sich davon wenig beeindruckt. "Das hört sich jetzt vielleicht viel an, dass das Innengehege mehr als verdoppelt wurde, aber es sind immer noch schlimmste Bedingungen für die Paviane." Zum Beispiel müsse es im Innengehege für jede Sozialgruppe einen seperaten Bereich geben. "Und das ist immer noch nicht erfüllt."
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 27.09.2023 berichtet.