Die Nachbarschaftsapp "nebenan.de" (Foto: IMAGO / Depositphotos)

Mit Apps die Nachbarschaft beleben

  18.01.2025 | 13:01 Uhr

Nachbarschaft - in vielen Fällen verläuft sie heute deutlich anonymer als noch vor Jahrzehnten. Apps wie nebenan.de wollen das ändern, die Vernetzung erleichtern und das nachbarschaftliche Leben wieder in den Vordergrund stellen.

Jeder Sechste in Deutschland fühlt sich einsam. Daran hat – das zeigen Studien – auch die Digitalisierung ihren Anteil. Zusammenleben, gerade in Städten, wird immer anonymer. Statt den Nachbarn auf dem Heimweg zu grüßen, wird lieber schnell das Smartphone gecheckt. Lebten 1950 nur etwa sechs Prozent der Deutschen allein, so waren es im vergangenen Jahr bereits gut 20 Prozent. In Großstädten und bei älteren Menschen ist der Anteil noch viel höher.

Da helfen soziale Medien und sogenannte Nachbarschaftsapps, um mit Menschen im Umfeld in Kontakt zu kommen. Mittlerweile gibt es jede Menge davon. Dort kann man sich informieren, sich gegenseitig helfen, auch mal was ausleihen oder verschenken oder auch einfach nur seine Nachbarn kennenlernen.

Mehr Nachbarschaft durch Apps

Nebenan.de ist Deutschlands größtes soziales Netzwerk für Nachbarn. "Wir wollen, dass Menschen, die im unmittelbaren Raum nebeneinander und somit in der Nachbarschaft leben, sich wieder miteinander verbinden. Da heute viele Menschen digital unterwegs sind, wollen wir die digitale Brücke bauen, dass Menschen im echten Leben zusammenkommen“, sagt Philipp Witzmann, Chef von Nebenan.de.

Natürlich werden solche Nachbarapps in großen Städten wie Berlin, München, Frankfurt oder Köln von deutlich mehr Menschen genutzt. Aber auch im Saarland wächst die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer.  

Stefan Fröhlich aus Saarbrücken nutzt nebenan.de schon länger. Gerade vor kurzem hatte er eine Panne mit dem Rad, die Kette war defekt. Er hatte zwar eine neue auf Vorrat, aber das erforderliche Werkzeug, um sie aufzuziehen war mittlerweile auch kaputt.

Teilweise hohe Nutzerzahlen im Saarland

Also suchte er nach so einem Teil bei nebenan.de und wurde fündig. Aber, er hat auch bereits andere Dinge gesucht und gefunden. „Zum Beispiel für den Garten eine Baumkettenverlängerungssäge. Ich habe auch schon einen Kleiderschrank verschenkt. Das lief auch ganz gut. Mal eine Schlagbohrmaschine. Also solche Sachen“, sagt Fröhlich.

Insgesamt sind im Saarland schon zahlreiche Menschen auf nebenan.de angemeldet. In manchen Stadtteilen tummeln sich bis zu knapp 1000 Menschen, in anderen gerade mal zehn bis 30. So sind im Saarbrücker Stadtteil St. Arnual 900 Nutzer registriert, im Quartier Mainzer Straße sogar 950. In Merzig-Brotdorf sind es hingegen nur zehn, in Hassel bei St. Ingbert 30.


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