Eine Frau gießt einen trockenen Baum mit ihrer Gießkanne (Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow)

Bäume vor dem Verdursten retten

Lisa Christl   22.07.2023 | 11:56 Uhr

Die lang anhaltende Hitze stresst Menschen und Tiere und auch Pflanzen. Vor allem Bäume leiden unter Trockenstress. Mit dem Gießen von Bäumen kann man sie vor dem Verdursten retten. Worauf es beim Bewässern ankommt und welche Arten besonders betroffen sind.

Gelbe Blätter und erstes Laub auf dem Boden. Was zunächst an den Herbst erinnert, ist zu dieser Jahreszeit ein Anzeichen, dass Bäume unter Trockenstress leiden.

Durch den Klimawandel werden die Sommer tendenziell immer heißer, was auch Bäume stark belastet, weil sie bei starker Trockenheit verdursten können. Im Gegensatz zu Stauden, Rasen oder Sträucher kann sich ein Baum nämlich nicht regenerieren. Ist der Baum einmal vertrocknet, ist er leider auch tot.

Ran an die Gießkannen

Der Nabu rät deshalb: Ran an die Gießkannen und Bäume gießen! Bäume müssen aber nicht täglich bewässert werden, auch nicht an heißen Sommertagen. Es empfiehlt sich eher einmal die Woche kräftig zu gießen, das heißt zwischen 75 und 100 Liter pro Baum.

Damit das Wasser auch die Wurzeln erreicht, rät der BUND zuerst die Erde um den Baum zu befeuchten oder aufzulockern. Zusätzlich kann mit der umliegenden Erde ein sogenannter Gießring um den Baum geformt werden. Er verhindert, dass das Wasser beim Gießen davonfließt.

Da das Gießwasser an heißen Tagen schnell verdunsten kann, rät der BUND den Bodenbereich rund um den Stamm mit möglichst robusten und insektenfreundlichen Pflanzen zu begrünen, sie können unter anderem die Wasseraufnahme fördern.

Die beste Zeit fürs Gießen der Bäume ist früh am Morgen oder spät am Abend – also dann, wenn möglichst wenig Wasser in der Hitze verdunsten kann.

Gießen und Trinkwasser sparen

Die Angst zu viel zu gießen sei unbegründet. Um gleichzeitig aber kostbares Trinkwasser zu sparen, empfiehlt der BUND, Regen- oder Brauchwasser zu benutzen, wie das Wasser vom Gemüse waschen, aus Blumenvasen oder auch altes Wasser aus einem Fressnapf. Wer einen Garten hat, kann Regenwasser in einer Tonne sammeln.

Welcher Baum das Wasser braucht

Vor allem Stadtbäume brauchen zusätzliches Wasser, denn sie sind nicht nur für ein erträgliches Stadtklima verantwortlich, sondern können im Unterschied zu den Bäumen in der freien Natur auch wegen der schlechten Bodenverhältnisse nur schwer ihre Wurzeln ausbilden. Sie kommen deshalb schlechter an das dringend benötigte Wasser im Boden und leiden häufig unter Nährstoffarmut.

Sinkendes Grundwasser setze außerdem vor allem jungen Bäumen zu. Weil ihre Wurzeln oft nicht tief genug in die Erde reichen, seien gerade sie auf eine zusätzliche Wasserversorgung angewiesen. Wer einen Obstbaum hat und ihn ernten will, sollte wissen, dass bei Wasserstress die Früchte abfallen können. Auch hier lohnt sich also der Griff zur Gießkanne.

Wasser für den Baumschatten

Bäume helfen uns, einen kühlen Kopf zu bewahren, indem sie mit ihrer Krone Schatten spenden und die Luft durch ihre Verdunstung erfrischen. Also: Mit jedem Schluck Wasser für den Baum sichert man nicht nur sein Überleben, sondern auch das für den Menschen so wichtige schattige Plätzchen für die kommenden Sommer. 


Mehr zu Bäumen und Natur

Trockenheit
Bäume haben Stress
Nicht nur Blumen müssen bei den derzeitigen Temperaturen regelmäßig gegossen werden, auch die Bäume in unserer Umgebung. Wie hilft man ihnen?

Urbane Aufforstung
Metz pflanzt binnen drei Jahren 28.000 Bäume
Um dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen, will die Stadt Metz grüner werden. Dazu hat man schon in den vergangenen Jahren zahlreiche Bäume gepflanzt. Jetzt sollen auch in Privatgärten neue Bäume wachsen.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja