Weniger Spatzen und Amseln im Saarland gesichtet
Rund 120.000 Menschen haben deutschlandweit an der "Stunde der Wintervögel" des Naturschutzbundes Nabu teilgenommen. Im Saarland haben die Hobby-Ornithologen dabei weniger Amseln und Spatzen gesichtet als in den Jahren davor.
Bei der "Stunde der Wintervögel" 2025 sind in diesem Jahr etwas weniger Vögel gezählt worden als im Vorjahr. Das hat der Naturschutzbund Nabu mitgeteilt. Deutschlandweit widmeten sich rund 122.000 Menschen eine Stunde lang der Beobachtung der Vögel. Gezählt wurden Vögel, die am Futterhaus im Garten, auf dem Balkon oder in den Parks gesichtet wurden.
Kohlmeise am häufigsten gesichtet
Die Zählung fand am zweiten Januarwochenende statt. Die gemeldeten Daten sind nun von den Vogelschutzexperten des Nabu ausgezählt und bewertet worden. Im Saarland ergibt sich dabei folgendes Bild: Mit 6101 Meldungen belegt die Kohlmeise Platz eins, gefolgt von der Blaumeise (5006 Meldungen).
Aus den Daten geht jedoch auch hervor, dass deutlich weniger Amseln gesichtet wurden: ein Minus von 18 Prozent im Vergleich zu 2024.
Weniger Amseln durch Viruserkrankung
Der Rückgang könnte mit dem sogenannten Usutu-Virus zusammenhängen. Durch dieses wurden im vergangenen Sommer viele kranke und tote Amseln gemeldet, die im Verdacht standen mit dem Virus infiziert gewesen zu sein. Das könnte, laut Nabu, dazu geführt haben, dass zur Vogelzählung weniger Amseln zu sehen waren.
Nach Nabu-Angaben wurden auch Haus- und Feldsperlinge seltener gesehen. Die beiden Spatzenarten lagen deutlich unter den Meldungen aus dem Vorjahr. Noch vor wenigen Jahren zählte der Feldsperling zu den häufigsten Vogelarten im Saarland. Ornithologen gehen mittlerweile davon aus, dass der Vogel hier fast ausgestorben ist.
Zuwachs bei Kernbeißern und Bergfinken
Ein Plus gab es dagegen bei den Kernbeißern und Bergfinken. Sie seien teils dreimal so häufig gesichtet worden wie im vergangenen Jahr, teilte der Nabu mit. Beide Arten ziehen im Winter auf der Suche nach Samen und Früchten in größeren Ansammlungen umher. "Am Aktionswochenende meldeten Teilnehmende teils Ansammlungen von Tausenden von Vögeln – ein beeindruckendes Naturschauspiel", so der Nabu im Saarland.
Weniger Sichtungen durch milde Temperaturen
Dass bei der diesjährigen Zählung insgesamt weniger Vögel gesichtet wurden als 2024, sei den milden Temperaturen geschuldet. Denn bei ausreichend Nahrung und wenig Kälte würden Spatzen und Meisen öfter auch den Gärten und Futterstellen fernbleiben, so der Nabu.
Die "Stunde der Wintervögel" fand bereits zum 15. Mal statt. Die nächste Vogelzählung gibt es mit der "Stunde der Gartenvögel" vom 9. bis 11. Mai.
Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau auf SR 3 Saarlandwelle am 28.01.2025 berichtet.