Illustration: Ein Arzt unterhält sich mit einem patienten über einen medizinischen Befund (Foto: picture alliance/dpa | Christin Klose)

Mehr Syphillis-Fälle im Saarland

  25.07.2024 | 20:35 Uhr

Im Saarland werden ebenso wie deutschlandweit seit dem Jahr 2010 mehr Syphilis-Fälle registriert. Die Ursachen dafür sieht das Robert-Koch-Institut in einem geänderten Sexualverhalten.

In diesem Jahr sind im Saarland von Januar bis Mai bislang 31 Syphilis-Fälle gemeldet worden. Das hat das Gesundheitsministerium auf SR-Anfrage mitgeteilt.

Das sei in diesem Zeitraum ein leichter Anstieg der Fallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren. Die Inzidenz lag demnach im vergangenen Jahr bei sechs Fällen (6,04) pro 100.000 Einwohner.

Saarland unter Bundesdurchschnitt

Damit liege das Saarland allerdings deutlich unter den Inzidenzen im Bund mit knapp elf Fällen (10,85). Im Jahr 2016 sei im Saarland die bisher höchste Fallzahl mit insgesamt 84 Fällen dokumentiert worden.

Syphilis ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die durch ein Bakterium verursacht wird. Das RKI vermutet als Ursache des Anstiegs insgesamt ein verändertes Sexualverhalten in der Bevölkerung.

Krankheit seit über 20 Jahren meldepflichtig

Es gebe beispielsweise durch mehr anonym angebahnte Sexualkontakte über die sozialen Netzwerke oder Dating-Apps ein höheres Infektionsrisiko.

Auch könnten mehr Sexualkontakte ohne Kondom sowie eine höhere Anzahl an Sexualpartnern Gründe für die Zunahme der Fälle sein. Die Geschlechtskrankheit Syphilis ist seit dem Jahr 2001 meldepflichtig.

Über dieses Thema hat auch der SAARTEXT am 25.07.2024 berichtet.


Mehr zu Gesundheitsthemen im Saarland

Belegt durch Abwasseranalyse
Leichte Sommerwelle an Corona-Infektionen
Im Saarland gibt es momentan eine leichte Sommerwelle an Corona-Infektionen. Wie das Gesundheitsministerium dem SR mitteilte, wurde deutschlandweit bereits seit Anfang Juni ein stetiger Anstieg der Covid-Fälle durch Abwasser-Analysen nachgewiesen.

Auch Fälle im Saarland
Hautpilz nach dem Besuch im Barbershop breitet sich aus
Ein hochansteckender Hautpilz verbreitet sich gerade rasant in Deutschland. Er ist nicht meldepflichtig, aber Schätzungen zufolge könnten es schon über Zehntausend Fälle sein. Der Pilz kann zu eitrigen Entzündungen führen. Viele Betroffene waren zuvor in einem Barbershop. Auch im Saarland wurden bereits Fälle nachgewiesen.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja