Immer mehr Saarländer wegen Kokainmissbrauchs in Behandlung

Immer mehr Saarländer wegen Kokainmissbrauchs in Behandlung

  23.01.2025 | 12:47 Uhr

Immer mehr Menschen im Saarland suchen sich wegen ihres Kokainmissbrauchs ärztliche Hilfe. Die Barmer-Krankenkasse spricht von einer "besorgniserregenden Entwicklung".

Im Jahr 2023 waren saarlandweit 490 Patienten und Patientinnen wegen ihres Kokainmissbrauchs in Behandlung. Das sind 44 Prozent mehr als noch im Jahr 2019. Das geht aus dem aktuellen Suchtatlas des Barmer Instituts für Gesundheitsforschung hervor.

Wie die Barmer auf SR-Anfrage mitteilte, sind in diesen Zahlen auch die Konsumenten des Kokain-Derivats Crack erfasst. Die Verbreitung dieser Droge steigt seit Jahren.

Die Drogenhilfe des Regionalverbandes Saarbrücken hatte im vergangenen Jahr bereits davon gesprochen, dass sich auch in Saarbrücken Crack "in problematischer Weise" ausbreite.

Wahres Ausmaß wohl noch viel größer

Die Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz und im Saarland, Dunja Kleis, sagte, die Entwicklung im Saarland sei "besorgniserregend". Das wahre Ausmaß beim Kokainmissbrauch werde noch viel größer sein. Für die Krankenversicherungen lasse sich aber nur der Teil der Betroffenen statistisch erfassen, der sich in ärztliche Behandlung begebe.

Der Befund aus dem Suchtatlas passe zur aktuellen bundesweiten Kriminalstatistik, laut der die Zahl der Kokaindelikte im Jahr 2023 einen neuen Höchststand erreicht habe und gut 27 Prozent höher gewesen sei als im Jahr 2022.

Konsumenten häufig männlich

Gemäß Suchtatlas wurden im Jahr 2023 dreimal mehr Männer (370) als Frauen (120) aus dem Saarland wegen Kokainkonsum medizinisch versorgt. Die meisten sind in der Altergruppe zwischen 20 und 39 Jahren (220 Personen).

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 23.01.2025 berichtet.


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