Staatsschutz ermittelt nach Schändung des Mahnmals für Sinti und Roma
Erst im November vergangenen Jahres war die Gedenkstätte für die von Nazis ermordeten Sinti und Roma im Saarbrücker Echelmeyerpark eingeweiht worden. Jetzt haben Unbekannte das Mahnmal mit grauer Farbe beschmiert, Grablichter umgeworfen und auch darauf uriniert. Der Staatsschutz ermittelt.
Der Staatsschutz hat nach einem mutmaßlich antiziganistisch motivierten Farbanschlag auf die Gedenkstätte der Sinti und Roma im Echelmeyerpark in Saarbrücken die Ermittlungen aufgenommen.
Das teilte die Polizei auf SR-Anfrage mit. Auslöser der Ermittlungen sei demnach ein entsprechender Bericht der Saarbrücker Zeitung gewesen. Eine formale Anzeige liege indes noch nicht vor.
Von einem Zeugen am Samstag entdeckt
Laut Zeitung waren die Farbflecken von einem Zeugen am vergangenen Samstag entdeckt worden. Zudem waren Grablichter umgestoßen worden, wobei sich das Wachs verteilte. Laut der Landesvorsitzenden der Sinti und Roma im Saarland, Diana Bastian, könnte die Schändung im Nachgang einer Gedenkveranstaltung am Freitagabend stattgefunden haben. Es sei auch auf die Gedenkstätte uriniert worden.
Erinnerung an Verfolgte des Nazi-Regimes
Die erst im November 2024 eingeweihte Gedenkstätte erinnert an die verfolgten und ermordeten Sinti und Roma des Saargebiets in der Zeit des Nazi-Terrors. Sie befindet sich im Echelmeyerpark, in unmittelbarer Nähe zur katholischen Kirche St. Michael, wo Pfarrer Arnold Fortuin von 1927 bis 1933 als Kaplan wirkte.
Er wurde später bundesweit als Seelsorger der Sinti und Roma bekannt. In der Saarbrücker Gemeinde betreute er Sinti- und Roma-Familien und gründete 1932 für deren Kinder im Verborgenen eine Schule im Pfarrhaus, zusammen mit Franz Lehmann Kimeling, einem befreundeten Sinto.
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio vom 31.03.2025 berichtet.