Nachricht mit Emojis auf einem Smartphone-Display mit der Bitte um eine Geldüberweisung (Foto: picture alliance / Sebastian Gollnow/dpa | Sebastian Gollnow)

Wie man sich vor Liebesbetrügern im Internet schützen kann

  12.05.2024 | 12:29 Uhr

Sie gaukeln ihren Opfern auf Flirtportalen und in den sozialen Netzwerken die große Liebe vor – eigentlich geht es aber nur ums Geld. Auch im Saarland gibt es immer wieder Fälle von "Romance Scamming". Erst vor kurzem hat das Landgericht einen solchen Scammer zu acht Jahren Haft verurteilt. Die Verbraucherzentrale gibt Tipps zum Schutz vor diesen Liebesbetrügern.

Auf ihren Fotos wirken sie attraktiv: Männer häufig in Uniform, Frauen gerne auch mal etwas freizügiger. Sie schreiben nett, wirken interessiert, haben spannende Lebensgeschichten. So schaffen es die Betrüger oft, ihren Flirtpartner für sich einzunehmen.

Es geht dabei aber niemals um die große Liebe, sondern letztlich nur ums Geld – denn irgendwann taucht Nachricht mit der Bitte darum auf: Mal wird das Geld benötigt, um nach Deutschland zu kommen. Oder die Person ist angeblich auf Geschäftsreise in Geldnot geraten, oder wurde ausgeraubt oder hatte einen Verkehrsunfall.

Niemals Geld an "Fremde" überweisen

Die Geschichten unterscheiden sich, das Ziel dahinter ist immer das Gleiche: Das Gegenüber dazu bringen, Geld zu überweisen. Deshalb lautet der wohl wichtigste Tipp der Verbraucherzentrale des Saarlandes auch: "Seien Sie immer vorsichtig, wenn Fremde, die Sie nie zuvor gesehen haben, um Geld bitten."

Die Betrüger agieren oft aus dem Ausland, ein persönliches Treffen gibt es nie. Auch einem Videochat stimmen sie oft nicht zu.

Bilder und Angaben des Flirtpartners googeln

Die Betrüger gehen sehr professionell vor, nutzen für ihre Profile zum Beispiel gefälschte oder gestohlene Fotos. Hier kann zum Beispiel eine rückläufige Bildersuche bei Google helfen, ob die Bilder schon einmal woanders aufgetaucht sind.

Es kann auch helfen, den Namen, Telefonnummern oder Adressen bei Google zusammen mit dem Stichtwort "Scammer" zu suchen. Oftmals bestätigt sich laut Verbraucherzentrale der Verdacht.

Keine Kontodaten preisgeben

Niemals sollte man Geld überweisen oder seine Kontodaten weitergeben. Außerdem sollte man auch keine Schecks einlösen oder Briefe oder Päckchen weiterleiten oder aufbewahren. Ebenso warnt die Verbraucherzentrale davor, Kopien seines Ausweises oder Reisepasses zu verschicken.

Wer Opfer eines solchen Liebesbetrugs wurde, sollte umgehend Anzeige bei der Polizei erstatten. Zwar sei die Strafverfolgung schwierig, die Täter sitzen meist im Ausland. Nur selten wird ein Liebesbetrüger gefasst und verurteilt, wie vor kurzem vor dem Landgericht Saarbrücken.

Unbedingt Anzeige erstatten

Es sei aber dennoch wichtig, den Vorfall zu melden, rät die Verbraucherzentrale. Denn womöglich gerät man selbst noch ins Visier von Ermittlungen, etwa wenn unwissentlich bei der Bank ein gefälschter Scheck eingereicht wurde oder man für Geldwäsche missbraucht wurde.

Diese Art von Betrug wird häufig Love Scamming oder Romance Scamming genannt – von dem englischen Wort für betrügen, "scamming". Weitere Tipps, wie ein Betrug erkannt werden kann und was Betroffene tun können, hat die Verbraucherzentrale hier auf ihrer Internetseite zusammengefasst.


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