Kostenlose Periodenprodukte an Schulen im Kreis Neunkirchen

Für viele junge Menschen stellen die monatlichen Ausgaben für Periodenprodukte eine finanzielle Belastung dar. An der Saar-Uni gibt es deshalb schon seit dem Wintersemester 2021/22 kostenlose Tampons und Binden für Studierende. Der Landkreis Neunkirchen hat nun nachgezogen und Spender an weiterführenden Schulen aufgestellt.

Um Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern und struktureller Benachteiligung entgegenzuwirken, gibt es in den weiterführenden Schulen des Landkreises Neunkirchen seit Kurzem Spender für kostenlose Periodenartikel. „Viele Familien von Schülerinnen haben keine ausreichenden finanziellen Mittel, um sich Periodenprodukte zu leisten“, erklärt die Gleichstellungsbeauftragten Heike Neurohr-Kleer. Das dürfe nicht sein.

Mit den Spendern soll das Thema Menstruation außerdem enttabuisiert werden. Denn in der Gesellschaft sei es nach wie vor schambehaftet, sagt Neurohr-Kleer. "Das gilt insbesondere für junge, heranwachsende Mädchen, für die die Situation neu ist und oft unerwartet kommt. Durch die kostenlose Bereitstellung an den Schulen haben die Mädchen im Bedarfsfall nun auch spontan Zugriff auf die Hygieneartikel.“

Die Spender mit Binden und Tampons stehen nach Angaben des Kreises in den Sekretariaten und Sanitätsräumen der Schulen. Damit wolle man das Risiko von Vandalismus und übermäßiger missbräuchlicher Entnahme möglichst gering halten. Vereinzelt hängen die Spender aber auch in den Mädchentoiletten.

Periodenarmut bekämpfen

Rund 25 Prozent der menstruierenden Personen hat laut einer Umfrage der Kinderrechtsorganisation Plan International Deutschland Schwierigkeiten, die regelmäßig notwendigen Tampons, Binden und Co. zu bezahlen. Das nennt man auch Periodenarmut. Betroffen von Periodenarmut sind der Umfrage zufolge vor allem junge Frauen: In der Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen gab sogar jede Dritte an, die Ausgaben für Periodenprodukte seien eine finanzielle Belastung.

In Schottland sieht ein Gesetz gegen Periodenarmut vor, dass in Bildungseinrichtungen sowie in städtischen Gebäuden kostenlose Periodenprodukte zur Verfügung stehen müssen. Im Saarland gibt es das zwar noch nicht, dennoch haben einige Kommunen bereits Maßnahmen umgesetzt oder in Planung, um Periodenarmut zu bekämpfen. Auch an der Universität des Saarlandes gibt es schon seit dem Wintersemester 2021/22 kostenlose Tampons und Binden für Studierende.

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