Droht "Asbest-Welle" im Regionalverband Saarbrücken?

Mehr als 50 Prozent aller Wohnhäuser im Regionalverband Saarbrücken, die von 1950 bis 1989 gebaut wurden, sollen asbestbelastet sein. Die Gewerkschaft IG Bau Saar ist vor allem mit Blick auf die bevorstehenden Sanierungswellen alarmiert.

Nach Angaben der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt Saar (IG Bau) steckt in knapp 45.000 Wohnhäusern im Regionalverband Saarbrücken Asbest. „Von 1950 bis 1989 kamen Asbest-Baustoffe intensiv zum Einsatz. Es ist davon auszugehen, dass es in jedem Gebäude, das in dieser Zeit gebaut, modernisiert oder umgebaut wurde, Asbest gibt. Mal mehr, mal weniger“, sagt die IG Bau Saar-Bezirkvorsitzende Ute Langenbahn.

Das seien 53 Prozent aller Wohnhäuser, die aktuell im Regionalverband stehen. Hinzu kämen noch Gewerbegebäude, Garagen, Ställe und Scheunen in der Landwirtschaft.

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"Unsichtbare Gefahr" Asbest

Langenbach warnt vor einer „unsichtbaren Gefahr“, wenn Altbauten zu Baustellen werden – und das stehe mit Blick auf die energetische Gebäudesanierung vielen Eigentümerinnen und Eigentümern bevor. "Die energetische Gebäudesanierung wird enorm an Fahrt aufnehmen. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, wird auch im Regionalverband Saarbrücken in den nächsten Jahren ein Großteil der Altbauten angefasst.“

Die IG Bau Saar fordert daher einen Schadstoff-Gebäudepass mit unterschiedlichen Gefahrenstufen für die jeweilige Asbest-Belastung eines Gebäudes. „Jeder Bauarbeiter und jeder Heimwerker muss wissen, auf was er sich einlässt, wenn er Fliesen abschlägt, Wände einreißt oder Fassaden saniert.“ Zudem sei eine bessere Aufklärung von Bund, Ländern und Kommunen über die Gefahren nötig.

Asbest kann zu Krebs führen

Denn wenn Asbest bei Sanierungsarbeiten freigesetzt werde, sei das ein ernstes Problem. „Alles fängt mit Baustaub und dem Einatmen von Asbestfasern an. Bauarbeiter und Heimwerker haben kaum eine Chance, diese Gefahr zu erkennen.“ Zum Komplett-Schutz bei einer Sanierung mit Asbest-Gefahr gehöre daher immer mindestens eine FFP3-Atemschutzmaske, ein Overall, eine Schutzbrille und Handschuhe.

Asbest ist seit 1993 in Deutschland verboten, weil sich die Fasern in der Lunge festsetzen und unter anderem zu Krebs führen können. Allein im letzten Jahr sind dem Statistischen Bundesamt zufolge in ganz Deutschland rund eine halbe Million Tonnen des Schadstoffes entsorgt worden. Asbest befindet sich unter anderem in Spritzzement, Fliesen- und Bodenkleber und Verbundstoffen.

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