Kinderschutzbund fordert bessere Förderung von Schulmaterial-Kosten

Der Schulstart kann besonders bei einkommensschwachen Familie für Probleme Sorgen. Der Kinderschutzbund kritisiert, Fördermittel kämen nicht bei allen bedürftigen Familien an. Der Verband fordert deshalb umfassendere Unterstützung und ruft zu Spenden auf.

Ein erster Schultag kann schön sein, ist jedoch auch teuer. Bis zu 400 Euro gibt jede zweite Familie für die Einschulung ihres Kindes aus. Das zeigen Zahlen des Meinungsforschungsinstitutes YouGov. Viele Menschen können sich das nicht leisten.

Schulmaterial Grund für Hänseleien

Für sie bietet der Kinderschutzbund in Saarbrücken gebrauchte Schulranzen in guter Qualität an. Außerdem Mäppchen und Schreibutensilien. Das sei wichtig, um den Kindern einen guten Start zu ermöglichen. Denn schlechtes Schulmaterial führe häufig dazu, dass ein Kind gehänselt wird.

„Das Kind ist dann ausgeschlossen aus der Gruppe, hat Schwierigkeiten sich überhaupt einzufinden und das ist ein schlechter Start“, warnt Waltraud Jäger, die Vorsitzende des Kinderschutzbundes im Ortsverband Saarbrücken.

Schulbuchausleihe gut angenommen

Um die Eltern bei den Kosten für die Schulbücher zu entlasten, gibt es im Saarland seit dem Schuljahr 2009/2010 die Schulbuchausleihe. Zwar kann auch das Leihen mehrerer Bücher schnell mal über 100 Euro kosten, trotzdem ist das Modell günstiger, als die Bücher zu kaufen. 

„Es machen hier mindestens 95 Prozent der Leute mit und die freuen sich natürlich, dass sie jede Menge Geld sparen. Je nach Klasse 20 bis 50 Euro, das ist auf jeden Fall attraktiv. Und für einkommensschwache Leute gibt es die Möglichkeit einen Förderantrag zu stellen“, sagt Karin Mostashiri, Leiterin der Stadtbücherei St. Ingbert.

Kinderschutzbund gehen Förderungen nicht weit genug

Aus Sicht des Kinderschutzbundes gibt es bei den Förderungen aber noch viel Luft nach oben. So seien die Förderbeträge zu niedrig. Viele Menschen wüssten nicht, was ihnen zusteht. Hinzu komme, dass manche Familien trotz finanzieller Schwierigkeiten nicht von den Fördergeldern profitierten.

So würden Familien ab einem gewissen Einkommen von der Förderung augeschlossen, selbst wenn sie drei oder vier Kinder haben. „Die Kosten sind dann drei- oder viermal so hoch und die Familien kriegen gar keine Förderung", kritisiert Waltraud Jäger.

Der Kinderschutzbund fordert deswegen, dass der Staat die Kosten für Schulmaterial übernimmt, um allen Kindern gleiche Chancen zu ermöglichen. Solange dies nicht der Fall ist, hofft der Kinderschutzbund auf weitere Geld- und Sachspenden. Gebraucht würden neben Ranzen vor allem Rucksäcke für Kinder auf weiterführenden Schulen.  

Über dieses Thema hat auch der "aktuelle bericht" im SR Fernsehen am 20.08.2024 berichtet.

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