Mehr Mädchen als Jungen werden beim Kieferorthopäden behandelt
Im Saarland wird rund jedes zweite Kind zwischen acht und siebzehn Jahren kieferorthopädisch behandelt. Dabei bekommen Mädchen deutlich häufiger Zahnspangen als Jungen. Grund für diesen bundesweiten Trend könnten Schönheitsideale sein.
Schöne gerade und weiße Zähne gehören zum gängigen Schönheitsideal. Doch nicht jeder ist von Natur aus mit geraden Zähnen gesegnet. Viele Kinder und Jugendliche werden von ihrem Zahnarzt an Kieferorthopäden überwiesen, wenn Fehlstellungen vorliegen.
Laut des aktuellen Barmer Zahnreports werden im Saarland 53,7 Prozent der Acht- bis 17-Jährigen kieferorthopädisch behandelt. Damit liegt das Saarland ungefähr im Bundesschnitt.
Mehr Mädchen in Behandlung als Jungen
Dabei sind Mädchen deutlich häufiger beim Kieferorthopäden in Behandlung als Jungen: Während es bei den Jungen im Saarland 48,4 Prozent sind, sind es bei den Mädchen 58,9. Dieses Phänomen wird laut Zahnreport durchgängig in allen Bundesländern beobachtet.
Medizinisch dürfte das nicht zu begründen sein, mutmaßt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Sie vermutet, dass eher gesellschaftliche Schönheitsideale der Grund sind, warum Mädchen häufiger behandelt werden.
Eher wenig Fachärzte im Saarland
Dem Zahnreport zufolge ist der Zugang zur kieferorthopädischen Versorgung für Kinder und Jugendliche nicht in allen Bundesländern gleich gut. So kamen im Jahr 2022 im Saarland auf 10.000 Kinder und Jugendliche 2,2 Fachärztinnen und Fachärzte für Kieferorthopädie.
Damit liegt das Saarland im unteren Drittel bundesweit. Den bundesweiten Höchstwert bei der Facharztdichte wiesen im gleichen Jahr Hamburg und Hessen auf (je 3,1).
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 08.10.2024 berichtet.