Saarbrücken hat den Katastrophenfall geprobt
Wie Einsatzfahrzeuge im Ernstfall möglichst schnell zum Ort des Geschehens kommen, ist gar nicht so einfach - vor allem Kolonne fahren durch die Stadt wird zur Herausforderung. In Saarbrücken hat der Katastrophenschutz am Samstag deshalb mit 45 Fahrzeugen geübt.
Im Fall einer Katastrophe gerüstet sein, schnell und effektiv handeln: Damit das im Krisenfall auch funktioniert, hat am Samstag in Saarbrücken eine Katastrophenschutz-Übung stattgefunden. Wie die Stadt mitteilte, war es vor allem eine Übung, bei der das Fahren mehrerer Fahrzeuge als gebündelte Einheit zum Einsatzort im Fokus stand.
Rund 45 Fahrzeuge waren dafür in drei Kolonnen unterwegs. Insgesamt fuhren sie etwa 70 Kilometer durch den Regionalverband. Die Strecke führte vom Ludwigsparkstadion in Saarbrücken über mehrere Ortschaften und über Autobahnen im Regionalverband nach Brebach. An der Übung nahmen mehrere Organisationen teil, darunter Feuerwehren, der Arbeiter-Samariter-Bund und das Technische Hilfswerk.
Übung soll künftig regelmäßig stattfinden
Die letzte Übung dieser Art liegt schon etwas zurück: 2012 hatten die Einsatzkräfte zuletzt eine Kolonnenfahrt geübt. In Zukunft soll das regelmäßig gemacht werden. Das sei notwendig, etwa weil sich die Unwetterlagen in den vergangenen Jahren deutlich verändert habe, erklärt Holger Neubert vom Amt für Brand- und Bevölkerungsschutz Saarbrücken.
„Damit dies im Einsatzfall auch funktioniert ist natürlich wichtig, dass die einzelnen Handgriffe trainiert werden. Das fängt an bei einer Abffahrtkontrolle, dem gemeinsamen Ablauf der Fahrzeuge an einem Startort über das Üben von technischem Halt, Fahren im geschlossenen Verband, bis hin zum gemeinsamen Eintreffen am festgelegten Zielort und das Gliedern der dortigen Kräfte in einer Bereitstellung.“
Sonderregeln im Verkehr
Auch der reguläre Verkehr muss dafür einiges beachten. Eine Kolonne darf zum Beispiel überholt aber nicht unterbrochen werden. Da der Verband als ein Fahrzeug gilt, besitzt er das sogenannte Kolonnenvorrecht. "Das darf man sich vorstellen wie einen ganz langen Gelenkbus", erklärt Neubert. Das bedeutet: Für alle Fahrzeuge des Verbands gelten die gleichen Vorfahrtsregeln (beispielsweise durch Ampel, Verkehrszeichen oder rechts vor links) wie für das erste Fahrzeug des Verbands.
Insgesamt haben die Einsatzkräfte viele Abläufe geübt, damit sie im Ernstfall sicher und schnell zum Einsatzort kommen.
Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau im Radio am 29.10.2024 berichtet.
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