Jugendzentren im Saarland kämpfen mit Langzeitfolgen der Pandemie
Die Lockdowns während der Corona-Pandemie haben die Jugendzentren im Saarland hart getroffen. Und sie wirken sich auch Jahre später noch auf die Einrichtungen aus. Zudem leiden viele Jugendzentren unter maroder Bausubstanz.
Die selbstverwalteten Jugendzentren im Saarland kämpfen mit den Folgen der Corona-Pandemie. Der Verband JUZ United teilte dem SR mit, die Lockdowns hätten zu einer "Generationenlücke" geführt.
Die Jugendzentren hätten zu den ersten Einrichtungen gehört, die geschlossen wurden und zu den letzten, die wieder öffnen durften. Neue Gruppen könnten demnach nicht auf Wissen, Anleitung und Hilfe von Vorgängerinnen und Vorgängern zurückgreifen, weil sie zu alt oder weggezogen seien. Viel tradiertes Wissen sei verloren gegangen.
Hinzu komme, dass auch das ehrenamtliche Engagement in den Jugendzentren unter anderem als Folge der Corona-Pandemie leicht gesunken sei. Viele Jugendliche könnten sich wegen psychischer Probleme nicht mehr engagieren.
Nach wie vor hohe Dichte an Jugendtreffs im Saarland
Im Saarland gibt es aber nach wie vor fast flächendeckend selbstverwaltete Jugendclubs und Jugendzentren – nach Angaben von JUZ United sind es aktuell 136 Einrichtungen dieser Art. Seit Mitte der 2000er liege ihre Zahl bei rund 130. Die Dichte an selbstverwalteten Treffpunkten für Jugendliche sei im ländlichen Raum höher als in Städten.
Während der Corona-Zeit gab es auch deutlich weniger von Vereinen organisierte Angebote für Kinder und Jugendliche. In einigen Landkreisen hat sich die Lage wieder normalisiert, in anderen ist das Angebot weiter ausgedünnt.
Jugendzentren leiden auch unter maroder Bausubstanz
Doch auch die marode Bausubstanz öffentlicher Gebäude bereitet Jugendzentren im Saarland immer mehr Probleme. Laut JUZ United geht es dabei häufig um Schimmelbefall und/oder Sanierungsstau. Diese seien bei sehr vielen Jugendzentren ein Thema. Fast alle Schließungen von selbstverwalteten Jugendzentren in den vergangenen Jahren im Saarland seien auf bauliche Mängel zurückzuführen.
Zudem sei es schwieriger geworden, neue Räume zu finden. Wegen knapper Kassen hätten viele Gemeinden Immobilien verkauft.
Über dieses Thema hat auch der SAARTEXT am 29.12.2024 berichtet.