Drei neue Feuerwehrfahrzeuge wurden durch interkommunale Zusammenarbeit gemeinsam angeschafft (Foto: SR)

Teamwork beschert drei Kommunen im Saarland günstigere Feuerwehrfahrzeuge

Pasquale D'Angiolillo   21.08.2024 | 08:48 Uhr

In Zeiten klammer Kassen tun sich viele Gemeinden zusammen, um die Kosten zu deckeln – ein Beispiel für gelungene Teamarbeit sind St. Ingbert, Sulzbach und das etwas fernere Nohfelden. Die haben gemeinsame Sache gemacht, um kostengünstiger an drei neue Feuerwehrfahrzeuge zu kommen.

Wie gut interkommunale Zusammenarbeit klappen kann, zeigen aktuell St. Ingbert, Sulzbach und die Gemeinde Nohfelden. Die Kommunen haben zusammen drei neue Drehleiter beschafft – und dabei Kosten gespart.

Mehr Menschen können mit neuen Fahrzeugen gerettet werden

Die Drehleitern kosten pro Fahrzeug rund eine Million Euro. Sie sind besonders kompakt und wendig, was bei Einsätzen in Städten ein großer Vorteil ist. Die Leiter ist fünfteilig und lässt sich insgesamt auf 32 Meter ausfahren. Der Rettungskorb hält 500 Kilogramm Last aus. Fünf Menschen können jetzt gleichzeitig gerettet werden. 

Das hätten die alten Fahrzeuge teilweise nicht mehr gewährleisten können. Das liege auch daran, dass es immer mehr Einsätze gebe, bei denen übergewichtige Personen gerettet werden müssen. "Wir waren da oft an der technischen und physikalischen Grenze bei einer Rettung", erklärt Stefan Alt von der Freiwilligen Feuerwehr Sulzbach.

Video [aktueller bericht, 20.08.2024, Länge: 2:50 Min.]
Feuerwehren schließen sich für Kosteneinsparung zusammen

St. Ingbert hat gemeinsame Ausschreibung in die Hand genommen

Die Federführung bei der gemeinsamen Ausschreibung hat die Stadt St. Ingbert übernommen. Dabei mussten auch einige Hürden genommen werden – was sich am Ende aber ausgezahlt hätte. "Gemeinsam fahren wir wirtschaftlicher, als wenn jeder einzeln ausgeschrieben hätte", so Ulli Meyer (CDU), Oberbürgermeister der Stadt St. Ingbert.

Denn nicht jede Gemeinde verfügt über das Knowhow – oder das Personal, das ein solches Ausschreibungsverfahren stemmen kann. "Die Anschaffung von Feuerwehrfahrzeugen ist eine äußerst aufwendige und komplizierte Angelegenheit", sagt Andreas Veit (CDU), Bürgermeister von Nohfelden. "Da ist man natürlich immer froh, wenn man die Möglichkeit hat, das mit anderen gemeinsam tun zu können."

Weitere interkommunale Zusammenarbeit geplant

Das soll künftig auch öfter geschehen. "Wir als Kommunen sind ständig dabei zu prüfen: Gibt es möglicherweise gemeinsame Beschaffungsthemen?", so der Sulzbacher Bürgermeister Michael Adam (CDU). Der Erfolg mit den Drehleitern habe dabei "Mut zu mehr" gemacht.

Wie hoch die finanzielle Einsparung pro Fahrzeug am Ende nun war, das konnten die drei Verwaltungen allerdings nicht genau beziffern. Im Personaleinsatz ist der Aufwand durch die Zusammenarbeit in jedem Fall gesenkt worden.

Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht im SR info Fernsehen am 21.08.2024 berichtet.


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