Über 500 Schulkinder im Saarland haben keinen vollständigen Masernschutz
Masern sind sehr ansteckend und können besonders für Kinder unter fünf Jahren gefährlich werden. Deshalb wurde vor fünf Jahren das Masernschutzgesetz eingeführt. Es schreibt den Impfschutz für Kita- und Schulkinder vor. Im Saarland haben derzeit 544 Schüler keinen Nachweis über eine vollständige Masern-Impfung.
Seit Einführung des Masernschutzgesetzes vor fünf Jahren müssen Schulkinder zweifach gegen Masern geimpft sein. Die Schulen überprüfen, ob ein Nachweis vorliegt. Derzeit gibt es im Saarland 544 Schülerinnen und Schüler, die keinen vollständigen Impfschutz nachweisen können.
Die Mehrheit stammt mit 216 Schülern aus dem Regionalverband Saarbrücken. Hinzu kommen 127 im Landkreis St. Wendel und 91 in Neunkirchen. Im Saarpfalz-Kreis gibt es 54 Fälle und in Saarlouis 29. Die wenigsten Kinder ohne Nachweis gibt es mit 27 im Kreis Merzig-Wadern.
Bußgelder für Erziehungsberechtigte möglich
Wenn Schulkinder keinen Impfnachweis haben, wird das dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet. Aus Sicht der Ämter, läuft das in der Regel reibungslos. Schulbetretungsverbote werden jedoch auch ohne Impfnachweis nicht ausgesprochen, da die Schulpflicht vorgeht.
Erziehungsberechtigte müssen aber mit einem Bußgeld rechnen. Im Saarland liegt dies meist bei 250 Euro pro Fall. Viele Fälle, heißt es von den Ämtern, klärten sich aber vorher. Etwa durch nachträgliche erbrachte Nachweise, Atteste oder Umzug.
Impfquote seit 2011 deutlich gestiegen
Seit 2014 wurden im Saarland 16 Erkrankungen bestätigt, alleine zehn davon im vergangenen Jahr. Diese vergleichsweise hohe Zahl ist laut Gesundheitsministerium hauptsächlich auf einen Ausbruch in einer mutmaßlich ungeimpften Familie zurückzuführen.
Beim Geburtenjahrgang 2011 lag die Masern-Impfquote im Saarland bei Zweijährigen noch bei 68,2 Prozent. Zehn Jahre später war sie auf fast 80 Prozent gestiegen. Damit sind jedoch viele Kinder im empfohlenen Alter immer noch nicht geimpft. Das Saarland liegt jedoch leicht über dem bundesweiten Schnitt.
Über dieses Thema hat auch der aktueller bericht am 19.03.2025 im SR Fernsehen berichtet.