Eine Hundepfote steht auf einem Geldschein (Foto: IMAGO / Steinach)

Erneut Rekordeinnahmen aus Hundesteuer im Saarland

Sandra Schick   04.10.2023 | 10:32 Uhr

Die öffentlichen Kassen im Saarland haben im vergangenen Jahr erneut mehr Hundesteuer eingenommen. Während sich Städte und Kommunen freuen, so nimmt die Belastung für die Tierhalter weiter zu. Denn auch die Kosten für den Tierarzt und das Futter sind stark gestiegen.

Hunde sind direkt hinter Katzen die beliebtesten Haustiere der Deutschen. Auch während der Corona-Pandemie sind viele Menschen auf den Hund gekommen. Die öffentlichen Kassen dürfte es freuen, denn sie verdienen durch die Hundesteuer an jedem Vierbeiner mit.

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, nahmen die öffentlichen Kassen im Jahr 2022 rund 414 Millionen Euro aus der Hundesteuer ein. Das ist ein neuer Rekordwert und gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 13 Millionen Euro (+3,3 Prozent). Im Zehn-Jahresvergleich haben sich die Einnahmen sogar um 44 Prozent gesteigert. 2012 hatte die Hundesteuer den Städten und Gemeinden noch 288 Millionen Euro eingebracht.

Höhere Hundesteuereinnahmen auch im Saarland

Auch im Saarland sind die Einnahmen leicht gestiegen: Von 2021 auf 2022 gab es ein Einnahmeplus von 87.000 Euro. Insgesamt spülten die Vierbeiner 5,493 Millionen Euro in die klammen öffentlichen Kassen. Vor zehn Jahren hatten die Einnahmen noch bei rund 3,8 Millionen Euro gelegen.

Allerdings bedeuten höhere Steuereinnahmen nicht zwangsläufig, dass auch die Zahl der Vierbeiner gestiegen ist. Denn viele Städte und Kommunen haben über die Jahre die Steuer erhöht. Zudem hängt ihre Höhe von der Anzahl der Hunde und der Hunderasse ab.

Höhe der Hundesteuer bestimmen die Kommunen

Im Saarland ist das teuerste Pflaster für Hundehalter die Landeshauptstadt Saarbrücken. Hier kassiert die Stadt 120 Euro für den ersten Hund, für jeden weiteren Hund sind es 168 Euro. Auch in Blieskastel, Homburg und Völklingen ist die Hundesteuer vergleichsweise hoch. Günstiger kommen Hundebesitzer in St. Wendel (51 Euro) und Losheim (60 Euro) weg.

Kosten für Futter und Tierarzt gestiegen

Doch nicht nur die Hundesteuer belastet das Portemonnaie der Herrchen und Frauchen. Auch die Kosten für Hundefutter und Katzenfutter sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts stark gestiegen. Den Angaben zufolge mussten Tierhalter im August 2023 durchschnittlich 15,9 Prozent mehr bezahlen als im August 2022.

Auch Tierarztbesuche sind deutlich teurer geworden, seit die Gebührenordnung für Tierärzte im November 2022 angepasst wurde. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, waren die Kosten für tierärztliche Leistungen im August 2023 um 27,2 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.


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