Passanten in einer Fußgängerzone (Foto: picture alliance / dpa | Ole Spata)

Weniger Ukrainer flüchten ins Saarland

Thomas Braun   22.02.2024 | 19:45 Uhr

Auch wenn im vergangenen Jahr deutlich weniger Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind als noch ein Jahr zuvor, sind sie mittlerweile die zweitgrößte ausländische Bevölkerungsgruppe in Deutschland. Im Saarland ist der Anteil ukrainischer Personen besonders hoch.

Kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar vor zwei Jahren waren Hunderttausende Menschen aus ihrem Heimatland geflüchtet. Alleine im März und April 2022 kamen mehr als 600.000 Ukrainerinnen und Ukrainer nach Deutschland - im Jahresverlauf summierte sich die Zahl auf mehr als eine Million, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.

Im vergangenen Jahr gab es immer noch 277.000 Zuzüge - denen standen aber auch 156.000 Fortzüge in die Ukraine gegenüber. Auch im Saarland war die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen.

Video [aktueller bericht, 23.02.2024, Länge: 3:58 Min.]
Das Saarland ist neue Heimat für viele Ukraine-Flüchtlinge

Bevölkerungsanteil versiebenfacht

Durch die starke Zuwanderung ist der ukrainische Bevölkerungsanteil innerhalb von 22 Monaten von 0,2 Prozent auf 1,4 Prozent angewachsen. Nach türkischen Staatsangehörigen (1,6 Prozent) sind Ukrainerinnen und Ukrainer damit mittlerweile die zweitgrößte ausländische Bevölkerungsgruppe in Deutschland.

Im Saarland ist der Anteil mit 1,52 Prozent laut Statistischem Bundesamt noch einmal etwas höher - nur in Hamburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern ist der Wert noch höher. Den niedrigsten Anteil ukrainischer Staatsangehöriger gibt es mit 1,17 Prozent in Rheinland-Pfalz.

Viele ukrainische Geflüchtete mit hohem Bildungsabschluss

Wie das Statistische Amt weiter mitteilte, ist ein Drittel der bislang zugewanderten Personen minderjährig. Rund 61 Prozent der Geflüchteten sind weiblich - bei den Erwachsenen lag der Anteil der Frauen bei 69 Prozent.

Und viele haben eine hohe Bildung: Von den Personen im typischen Erwerbsalter zwischen 25 und 59 Jahren habe fast die Hälfte (45 Prozent) einen akademischen Abschluss. In der Gesamtbevölkerung in Deutschland liegt die Quote mit 27 Prozent deutlich darunter.

Trotz des hohen Bildungsabschlusses war Ende vergangenen Jahres aber nur jede fünfte aus der Ukraine zugewanderte Person in diesem Alter erwerbstätig.


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