Hausrotschwanz zum Vogel des Jahres gewählt

Hausrotschwanz zum Vogel des Jahres 2025 gewählt

  10.10.2024 | 14:38 Uhr

Der Hausrotschwanz löst als Vogel des Jahres 2025 den Kiebitz ab. Der kleine Singvogel war ursprünglich ein Bewohner des steinigen Berglandes, inzwischen ist er aber auch in den Dörfern und Städten – unter anderem im Saarland – zu sehen.

Der Hausrotschwanz ist der Vogel des Jahres 2025. Das haben 30,2 Prozent der Wählerinnen und Wähler, die bei der Abstimmung des Naturschutzbundes Nabu teilgenommen haben, entschieden. Der Hausrotschwanz folgt auf den Kiebitz als Vogel des Jahres 2024. Knapp hinter dem Hausrotschwanz landete mit 28,2 Prozent die Waldohreule.

Der Gewinnervogel ist vor allem an seinem rostroten Schwanz zu erkennen, das restliche Gefieder ist eher dunkel. Der Hausrotschwanz wird laut Nabu 13 bis 15 Zentimeter groß. Ursprünglich sei er eher im Bergland zu finden gewesen, mittlerweile hat er Gebäude in Dörfern und Städten als Lebensraum erobert und ist auch in Gärten anzutreffen.

"Erste Stimme im morgendlichen Vogelkonzert"

Der Singvogel ist nach Angaben des Nabu Landesverband Saarland schon 70 Minuten vor Sonnenaufgang aktiv – "damit ist er die erste Stimme im morgendlichen Vogelkonzert", sagt Christine Steiner vom Nabu Saar. Hausrotschwänze wirkten oft nervös und agil, sie säßen selten still, sondern flitzten umher, knicksten mit den Beinen und zitterten mit dem Schwanz, so Steiner weiter.

Den Winter verbringt der Hausrotschwanz meist in Nordafrika. Einige Vögel bleiben aber auch den Winter über bei uns.

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Hausrotschwanz leidet unter Insektensterben

Als Gebäudebrüter sei der Hausrotschwanz inzwischen häufiger in direkter Nähe zu Menschen unterwegs, habe es aber durch Haussanierungen zunehmend schwerer, Nistmöglichkeiten zu finden. Auch das Insektensterben macht dem Hausrotschwanz, einem Insektenfresser, den Angaben zufolge zu schaffen. Sein Bestand gelte aber nicht als gefährdet.

Dennoch mahnt Steiner vom Nabu Saar: "Damit wir uns weiterhin am Hausrotschwanz erfreuen können, ist es entscheidend, dass er genügend Brutplätze und Futter findet. Dafür ist eine Berücksichtigung der naturnahen Gestaltung von Gärten und Grünanlagen bei Kommunen, Städten und auch Gartenbesitzer entscheidend."

Der Vogel des Jahres wird bereits seit 1971 gekürt, seit 2021 nach einer öffentlichen Wahl.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 10.10.2024 berichtet.


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