Einsatz wegen ausgebrochener Giftschlangen und -spinnen in Landsweiler-Reden. (Foto: Felix Schneider/SR)

Halter ausgebüxter Giftschlangen gefasst

mit Informationen von Thomas Gerber und Markus Person   12.01.2023 | 20:30 Uhr

Der verschwundene Besitzer mehrerer Giftschlangen in einem Haus in Landsweiler-Reden ist festgenommen worden. Nach SR-Informationen hatten Zielfahnder ihn in Neunkirchen aufgespürt. Der 37-Jährige wurde bereits seit Längerem per Haftbefehl gesucht.

Der 37 Jahre alte Mann, aus dessen Wohnung in Landsweiler-Reden eine Giftschlange entwichen war, konnte gestellt werden. Nach SR-Informationen hatten Zielfahnder hatten ihn am Donnerstagabend in einem Wohnanwesen in Neunkirchen aufgespürt. Er ließ sich widerstandslos festnehmen.

Der 37-Jährige ist seit Längerem polizeibekannt. Gegen ihn liefen und laufen Verfahren wegen Drogenhandels, illegalen Waffenbesitzes und Körperverletzung.

Verteidiger wollte sich um Reptilien kümmern

Schon im September hatte es nach SR-Informationen eine Hausdurchsuchung bei dem 37-Jährigen in Landsweiler-Reden gegeben. Der Mann selbst wurde zwar nicht angetroffen, neben zahlreichen Schlangen und Spinnen hatte die Polizei aber auch Waffen sowie eine größere Menge Pyrotechnik sichergestellt.

Ein in der Wohnung befindlicher Hund wurde der ehemaligen Lebensgefährtin des 37-Jährigen übergeben. Wie die Polizei dem SR mitteilte, hatte sich der Anwalt des Beschuldigten bereit erklärt, sich um die Reptilien zu kümmern. Diese Zusage wurde dann aber offenbar nicht eingehalten.

Haus wurde durchsucht

Unterdessen suchten Einsatzkräfte am Donnerstagvormittag in dem versiegelten und evakuierten Wohnhaus in der Schiffweiler Hauptstraße nach einer weiteren ausgebüxten Schlange.

Am Nachmittag meldete die Polizei dann Vollzug: Von den vier giftigen Sandvipern wurde die letzte noch gesuchte Schlange lebendig gefangen. Ein Experte des Neunkircher Zoos nahm das Tier anschließend in seine Obhut.

Kontakt zum Bürgermeister

Bereits am Mittwoch waren zwei Schlangen gefunden worden - eine lebendig vor dem Wohnhaus, eine tot in der Wohnung. Der Schiffweiler Bürgermeister Markus Fuchs (SPD) sagte, er habe mit dem 37-Jährigen sprechen können.

"Er hat mir versichert, dass er gegen Ende, als er sich in der Wohnung aufgehalten hat, vier Schlangen hatte - alle die gleiche Sorte, die Sandviper", so Fuchs. Die vierte Schlange habe er einem Freund überlassen. Zunächst war unklar, ob der Mann, der zeitweise eine Schlangenzucht betrieben hat, noch weitere giftige Tiere in seiner Wohnung gehalten hat.

Die Bewohner, die ihre Wohnungen in dem Mehrfamilienhaus aufgrund des Schlangenfundes verlassen mussten, dürfen nach Angaben der Polizei voraussichtlich am Freitag wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

Am Mittwoch hatten Passanten vor dem Haus eine aufgrund der Kälte halb erstarrte Viper gefunden. Da bekannt war, dass ein Bewohner des Hauses Schlangen hält, wurde dessen Wohnung durchsucht und man fand mehrere tote Schlangen und eine noch lebende Horn- oder Sandviper. Die weiteren Anwohner des Mehrfamilienhauses wurden evakuiert.

Unterschiedliche Regelungen in den Bundesländern
Welche Vorgaben gibt es für die Haltung giftiger Tiere?
Der Schlangenalarm in einem Mehrfamilienhaus in Landsweiler-Reden hat bundesweit für Aufsehen gesorgt - und die Frage aufgeworfen: Darf eigentlich jeder solche gefährlichen Tiere privat halten? In den einzelnen Bundesländern gibt es einen Flickenteppich an unterschiedlichen Regelungen.

Über dieses Thema berichtet die Region auf SR 3 Saarlandwelle am 12.01.2023.


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