Illegal entsorgter Grünschnitt: eine Gefahr für die Natur
Wer seinen Grünschnitt illegal im Wald oder auf Feldern und Wiesen entsorgt, schadet der Umwelt. Durch invasive Arten können heimische Pflanzen verdrängt werden, was sich auf die Insekten- und Vogelwelt auswirken kann. Deshalb drohen beim Verstoß auch hohe Bußgelder von bis zu 100.000 Euro.
Statt in der Biotonne oder auf dem Kompost landen regelmäßig Gartenabfälle und Grünschnitt aus privaten Gärten in der Natur. Auch der Riegelsberger Förster Christoph Dincher hat immer wieder mit illegal abgeladenem Grüngut zu kämpfen.
Pilze schaden Baumwurzeln
Grundsätzlich sind Gartenabfälle kompostierbar, lädt man diese aber in der freien Natur ab, kann das zu Überdüngung führen, so der Förster. Im Ergebnis verschwänden so anspruchsvollere Pflanzen von Wald und Feld. Stattdessen würden sich stickstoffliebende Pflanzen, wie zum Beispiel Brennnesseln, ansiedeln, erklärt Dincher. Es schade dem ganzen Ökosystem.
Ein anderes Problem entsteht zudem, wenn die Abfälle in großen, hohen Haufen abgelagert werden: "Die Pflanzen liegen so dicht, dass sie nicht verrotten. Wenn sie flächig liegen würde, wäre es ein kleineres Problem, aber so fängt das an zu faulen", so Dincher. Außerdem könne es zu einer Pilzvermehrung kommen, die zum Beispiel auch Baumwurzeln schaden würden.
Verdrängung der heimischen Gewächse
Wer nicht-heimische Blumen und Pflanzen illegal im Wald entsorgt, kann die ansässige Pflanzenwelt stören. Darüber informiert der Saarforst auch in seiner Broschüre "Grünschnitt gehört nicht in den Wald". Denn, auch wenn sie zuhause nicht mehr schön sind, können die ausgerissenen Gewächse in der Natur weiterwachsen.
Davor warnt auch der Zentrale Kommunale Entsorgungsbetrieb (ZKE), invasiven Arten, zu denen beispielsweise der Kirschlorbeer oder der Knöterich gehören, können einheimische Pflanzen schlimmstenfalls verdrängen. Das bestätigt auch der Riegelsberger Förster. Der Rückgang einheimischer Arten wirke sich außerdem auf die Insektenwelt aus, was wiederum schlecht für Vögel sei, die weniger Nahrung fänden.
Wildtiere können sich vergiften
Was übrigens auch auf keinen Fall in den Wald gehört, sind von Schädlingen befallene Sträucher, wie beispielsweise vom Zünsler angefressene Buchsbäume. Darauf weißt der ZKE explizit hin.
Ein weiterer Punkt, weswegen die illegale Ablagerung von Grünschnitten der Umwelt schadet: Wildtiere können sich vergiften, wenn sie Gartengewächse fressen – ein Beispiel dafür ist der Kirschlorbeer. Andere Abfälle, ganz besonders Rasenschnitt, ziehe außerdem Ratten an.
Hohe Bußgelder möglich
Aus diesen Gründen ist die Ablagerung von eigenen Gartenabfällen in der freien Natur auch verboten. Wer dabei erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von bis zu 100.000 Euro rechnen. Die richtige Entsorgung läuft über die Grünschnitt-Annahmestellen.
Wer genug Platz hat, könne aber auch seinen eigenen Garten nutzen – und aus Ästen und Zweigen zum Beispiel einen Totholz-Stapel bauen, erklärt der ZKE. Das helfe dem Ökosystem, denn der biete für Insekten, Pilze, und Kleinstlebewesen ein Dach über dem Kopf und sei eine Nahrungsgrundlage. Getrockneten Rasen- und Wiesenschnitt könne man nutzen, um die Beete zu mulchen.
Über dieses Thema hat auch das SR Fernsehen im aktuellen bericht am 11.03.2025 berichtet.