Was passiert, wenn die gelbe Tonne falsch befüllt wird
In die gelbe Tonne gehört Verpackungsmüll, vor allem aus Kunststoff oder Metall. Immer wieder kommt es aber dazu, dass die Müllwerker in den Tonnen Müll entdecken, der dort nicht hineingehört. Besonders bei Mehrfamilienhäusern kann das Ärger geben.
Ein roter Aufkleber mit dem Vermerk „falsch befüllt“ – wer diesen nach der Abfuhr an seiner gelben Tonne findet, hat ein Problem. Nicht nur, dass die Tonne dann nicht geleert wurde, es können auch noch zusätzliche Kosten auf den Hauseigentümer zukommen. Besonders ärgerlich ist das bei Mehrfamilienhäusern, denn dann zahlen auch jene Bewohner mit, die sich korrekt verhalten haben.
So gehen die Entsorger vor
Das genaue Vorgehen bei einer falsch befüllten gelben Tonne variiert je nach Abfuhrunternehmen leicht:
Abfallwirtschafts-Gesellschaft Saarbrücken mbH (ASS, Saarbrücken):
In der Landeshauptstadt findet sich in letzter Zeit verstärkt Müll in der gelben Tonne, der dort nicht hin gehört. Falsch befüllte Tonnen werden nach Angaben der städtischen ASS dokumentiert und mit einem Signalband markiert. Dann müssen die Nutzer bis zum nächsten Leerungstermin nachsortieren. Was in der Zwischenzeit zusätzlich an Verpackungsmüll anfällt, muss in transparenten Säcken zum Leerungstermin an die Straße gestellt werden.
Alternativ kann die gelbe Tonne vom Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetrieb (ZKE) wie eine normale Restmülltonne geleert werden – gegen Gebühr natürlich. Der Hauseigentümer muss dann für die Anfahrt 35,50 Euro zahlen, dazu kommen pro Kilo Müll 33 Cent.
Remondis Sustainable Services GmbH (Kreis Merzig-Wadern, Saarpfalz-Kreis):
Im Landkreis Merzig-Wadern und im Saarpfalz-Kreis wird es ähnlich gehandhabt wie in Saarbrücken, sprich: Die Nutzer müssen bis zur nächsten Leerung nachsortieren. „Das ist bundesweit das Standardprozedere“, teilte das Unternehmen dem SR mit. Wer genau dann in einem Mehrparteienhaus sortiert – oder eben nicht –, spielt für das Unternehmen keine Rolle. Auch hier kann die Tonne alternativ als Restmüll abgefahren werden. Die Gebühren dafür legt der örtliche Entsorger fest.
Paulus GmbH (Regionalverband Saarbrücken ohne die Landeshauptstadt):
Die Firma Paulus registriert in ihrem Abfuhrgebiet bei der gelben Tonne bei jeder Leerung zwischen 50 und 100 Fehlbefüllungen. „Sind mehrfach ‚Störstoffe‘ in der Tonne, dann wird diese nicht mehr geleert. Im Wiederholungsfall wird die Anfallstelle sogar von der Sammlung ausgeschlossen und das Gefäß eingezogen“, teilte das Unternehmen auf SR-Anfrage mit. „Wegen anhaltender Störungen sind im Jahr 2023 über 50 gelbe Tonnen komplett von den Liegenschaften entfernt worden.“ Eine Sonderleerung als Restmüll ist auch hier nach den örtlichen Gebühren kostenpflichtig.
Adam Müll-, Container-Dienst, Recycling GmbH (Kreis Saarlouis):
Im Kreis Saarlouis werden falsch befüllte gelbe Tonnen dem Entsorgungsverband Saar (EVS) gemeldet. Von dort erhält das Unternehmen die Genehmigung, die Tonne über den Restmüll zu entleeren. Die Kosten dafür stellt der EVS dem Hauseigentümer in Rechnung. Diese sind landesweit gleich: 6,70 Euro für eine 120 Liter-Tonne, 13,41 Euro für eine 240-Liter-Tonne. Geleert werden diese jeweils mit der normalen Restmüll-Abfuhr.
Jakob Becker GmbH (Kreis St. Wendel):
Falsch befüllte Tonnen werden im Landkreis St. Wendel mit einem Aufkleber versehen, der die Nutzer dazu auffordert, bis zur nächsten Leerung nachzusortieren. Als Option können die Tonnen auch hier gegen Gebühr abgefahren werden.
Kommen die Nutzer dem nicht nach, informiert das Unternehmen den EVS, der eine gebührenpflichtige Entsorgung beauftragen kann. Im Wiederholungsfall kann die Tonne zeitweise eingezogen werden.
RMG GmbH (Kreis Neunkirchen):
Die RMG GmbH hat auf eine SR-Anfrage zu diesem Thema bislang nicht geantwortet.
In Eppelborn, Lebach, Merzig, Mettlach, St. Ingbert, St. Wendel, Völklingen und Wadgassen können die Gebühren für die Abfuhr der gelben Tonne als Restmüll von denen des EVS abweichen, da diese Gemeinden die Restabfallentsorgung in Eigenregie durchführen.
Was gehört in die gelbe Tonne?
In die gelbe Tonne gehören Verkaufsverpackungen, zum Beispiel
- Aus Metall: Konserven, Getränkedosen (sofern kein Pfand darauf besteht), Aludeckel, Alufolie
- Aus Verbundstoffen: Getränkekartons, Saft- und Milchtüten („Tetra-Pack“ usw.), Kaffee-Vakuum-Verpackungen.
- Aus Kunststoff: Folien, Beutel, Tragetaschen, Joghurtbecher, Kunststoff-Einwegflaschen (ohne Pfand)
Was gehört nicht in die gelbe Tonne?
Andere Kunststoffe und Metalle, die nicht von Verkaufsverpackungen stammen, dürfen nicht in die Tonne. Dazu gehören beispielsweise Bratpfannen oder Plastikspielzeug. Auch Papier, Pappe und Glas haben in der gelben Tonne nichts verloren. Aus Sicherheitsgründen dürfen auch keine Elektrogeräte, Akkus, Batterien oder nicht restentleerte Gasflaschen in die gelbe Tonne. Sie können Brände verursachen.