Gasversorgung aktuell stabil, Unsicherheiten bei Preisentwicklung

Gasversorgung aktuell stabil, Unsicherheiten bei Preisentwicklung

Martina Kind   04.10.2024 | 20:04 Uhr

Die Internationale Energieagentur hat aufgrund der geopolitischen Lage vor Kurzem vor Risiken bei der Gasversorgung gewarnt. Die Bundesnetzagentur betont dagegen: Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist nach aktuellem Stand gewährleistet. Unsicherheiten gibt es aber noch bei der Preisentwicklung der Versorger.

Die Bundesnetzagentur sieht die Gasversorgung in Deutschland trotz aktueller Warnungen vor Engpässen als stabil an. Die Gasspeicher sind derzeit zu 96 Prozent und damit gut gefüllt, die Versorgungssicherheit sei nach jetzigem Stand also gewährleistet. Die Bundesnetzagentur beobachte die Lage aber genau und stehe in engem Kontakt zu den Netzbetreibern, teilte sie dem SR auf Anfrage mit.

Die Internationale Energieagentur (IEA) hatte jüngst wegen des weltweit steigenden Gasverbrauchs und geopolitischer Spannungen vor Engpässen bei der Gasversorgung gewarnt. Eine der größten Unsicherheiten vor dem Winter sei demnach der Transit von russischem Gas über die Ukraine, da die bestehenden Verträge Ende 2024 ausliefen. Dies könnte das Ende aller Gaslieferungen aus Russland über die Ukraine nach Europa bedeuten.

Preisentwicklung hängt von mehreren Faktoren ab

Mit einer Prognose zur Entwicklung der Gaspreise halten sich die großen Versorger im Saarland wegen vieler Unsicherheiten derzeit zurück. Die Saar-Energieversorger Energie SaarLorLux und VSE AG verweisen, angesprochen auf die Preisgestaltung, demnach auf die Rolle des Temperaturverlaufs, den Speicherfüllstand, die Beschaffungsstrategie und die Entwicklung der geopolitischen Lage, insbesondere im Nahen Osten.

Da diese Entwicklungen derzeit sehr dynamisch seien, so die Energie SaarLorLux, seien noch keine endgültigen Aussagen in Bezug auf Preisstabilität und Co. möglich – die aktuelle Lage sei dahingehend bei allen Versorgern ähnlich.

Gasimporte aus Frankreich technisch weiterhin möglich

Zuletzt nicht mehr genutzt wurde Gas aus Frankreich – nach Angaben der Bundesnetzagentur ist am 4. März dieses Jahres das letzte Mal Gas aus dem Nachbarland nach Deutschland geliefert worden. Sollte es in den kommenden Monaten doch zu Engpässen kommen, könnte Deutschland aber wieder darauf zurückgreifen. Die technische Möglichkeit besteht laut Bundesnetzagentur weiterhin.

Auch wenn die Gasspeicher aktuell gut gefüllt sind, betont die Bundesnetzagentur: Es bleibt wichtig, sparsam mit Gas umzugehen. Die Verbraucherzentrale des Saarlandes hat zehn Tipps zum Sparen von Heizkosten zusammengestellt, auch in Leichter Sprache.


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