Falsche Polizeibeamte erbeuten Goldbarren von Rentnerin in Saarbrücken
Falsche Polizeibeamte haben wieder in Saarbrücken zugeschlagen – über Monate haben sie eine Rentnerin telefonisch und über einen Messengerdienst kontaktiert und sie dazu gebracht, Goldbarren im Wert eines sechsstelligen Betrags an sie zu übergeben.
In Saarbrücken ist eine über 80 Jahre alte Frau Opfer von Telefonbetrügern geworden. Wie die Polizei mitteilte, hatte ein angeblicher Kriminalbeamter die Frau über Monate per Telefon und einen Messengerdienst kontaktiert und dazu überredet, Goldbarren anzukaufen – angeblich, um eine Straftat aufzuklären.
Die Seniorin habe dies mehrfach getan und Goldbarren im Wert eines sechsstelligen Betrags vor ihre Haustür gelegt. Laut der Polizei fiel der Betrug erst nach einem Gespräch mit einem Bekannten auf. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Seniorin Opfer einer professionellen Betrugsbande geworden ist. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur.
Polizei gibt Tipps zum Schutz vor Betrügern
In dem Zusammenhang warnt das Landespolizeipräsidium erneut vor betrügerischen Anrufen und klärt auf:
- Die Polizei nimmt weder Wertgegenstände noch Bargeld entgegen!
- Sollten die Anrufer von Ihnen Geld, Schmuck oder Wertgegenstände verlangen, legen Sie sofort auf und heben Sie bei weiteren Anrufversuchen nicht mehr ab!
- Legen Sie auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen! Überprüfen Sie, wenn möglich, die Informationen des Anrufers!
- Nehmen Sie mit ihren Angehörigen oder einer Vertrauensperson Kontakt auf oder rufen Sie die Polizei unter der Ihnen bekannten Nummer oder der 110 an! Nutzen Sie nicht die Rückruffunktion!
- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse!
- Übergeben oder überweisen Sie niemals Geld an unbekannte Personen oder Konten!
Sparkassen-Chef: Jede Woche vereitelte Anschläge
Grundsätzlich ist es für Bankkunden möglich, Goldbarren oder -münzen bei ihrer Bank zu bekommen. Frank Saar, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Saarbrücken, sagte dem SR, diese könnten relativ einfach geordert werden, in der Filiale oder auch per App.
Gegen die neue Masche – wie auch gegen alle anderen von Trickbetrügern – würden die Mitarbeiter regelmäßig geschult, so Saar. Die Bankangestellten seien für das Thema sensibilisiert und hätten so schon viele Betrugsversuche verhindern können. „Wir haben quasi jede Woche vereitelte Anschläge auf unsere Kunden. Aber es gelingt eben nicht in jedem Fall.“
Fragebogen für Plausibilität
Für den Fall, dass insbesondere ältere Menschen größere Summen abheben wollen – oder wie in diesem Fall eben Goldbarren ordern – haben die Bank-Mitarbeiter einen Fragebogen, mit dem sie die Plausibilität des Kundenwunsches prüfen. Ist der Verdacht zu groß, dass der Kunde Opfer eines Betrugsversuches sein könnte, könne die Auszahlung des Geldes verweigert werden, so Saar.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 27.03.2024 berichtet.